Bibliotheca Bipontina: Alte Handschriften nicht mehr sicher
Diskussion um Standort der Bibliothek in Zweibrücken
In der Bibliotheca Bipontina in Zweibrücken waren bisher viele wichtige historische Bücher und Schriften beheimatet. Wegen des problematischen Raumklimas allerdings mussten sie gerettet und nach Speyer umgesiedelt werden. Doch kommen diese wertvollen Werke noch einmal zurück nach Zweibrücken? Wie ist es um die Zukunft der besonderen Bibliotheca Bipontina bestellt?
In den Regalen der Bibliotheca Bipontina standen bis vor Kurzem rund 15.000 kostbare, historische Werke. Alle vor 1850 gedruckt oder mit Hand geschrieben.
Wertvolle Bücher drohten zerstört zu werden
Jedoch befinden diese Bücher sich seit einiger Zeit nicht mehr in Zweibrücken. Die in einer Schule untergebrachte Bibliotheca Bipontina hat nämlich keine Klimaanlage und als man eines Tages eines der alten Bücher öffnen wollte, war das nicht mehr möglich. Die Bücher waren zu trocken geworden!
Historische Werke kommen nach Speyer
Jetzt würden sie sachgemäß gerettet und müssten dann woanders untergebracht werden, sagt Annette Gerlach, die Leiterin des Landesbibliothekzentrums Rheinland Pfalz: "Sie müssen für alle Zukunft klimatisiert stehen und da das im hiesigen Standort nicht geht und auch nicht gehen wird, kommen sie dann nach Speyer."
Diskussion um künftigen Standort der Bibliothek
Für viele Anhänger der Bibliotheca Bipontina ein Unding. Michael Schubert vom Historischen Verein beispielsweise sagt, die Bipontina gehöre einfach zur Stadt. Schließlich habe sie ihren Ursprung in den herzoglichen Beständen und deshalb müssten die Werke zurück nach Zweibrücken kommen.
Auch Zweibrückens Oberbürgermeister Marold Wosnitza sieht den Wert der Bipontina und setzt sich für die Rückkehr der Werke ein. Er will ein Bibliotheks-Zentrum eröffnen, mitten der Stadt, in einem alten Warenhaus. Die Stadtbibliothek würde dann dorthin umziehen und die Bipontina könnte die Räume der Stadtbibliothek erben.
Das jedoch sieht Michael Schubert vom Historischen Verein kritisch. Er befürchtet, dass die gesamte Bipontina, die nicht nur aus den alten 15.000 Bänden, sondern auch aus 100.000 neuen Bänden besteht, in die Räume der Stadtbibliothek schlicht nicht passt.
Annette Gerlach vom Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz hingegen meint, man müsse eben alles durchgehen und entscheiden, was man vom Neubestand in Buchform noch braucht und was eventuell verzichtbar sei. Generell halte sie das Stadtbibliotheksprojekt für eine gute Idee.
Ein Thema in der "Region am Nachmittag" am 08.08.2023 auf SR 3 Saarlandwelle.
