Menschen vor der Kapelle in Oberlimberg (Foto: SR)

Neuer Verein plant Kultur-Kapelle in Oberlimberg

Staffani Balle   14.11.2021 | 13:41 Uhr

Die kleine Kapelle auf dem Limberg im Wallerfanger Ortsteil Oberlimberg soll ganz groß raus kommen - mithilfe des neu gegründeten Vereins "Kultur-Kapelle Saar-Lor-Lux".

Christel Ehre ist erste Vorsitzende des Vereins "Kultur-Kapelle Saar-Lor-Lux" in Oberlimberg. Als ehemalige Küsterin der Kapelle und seit 47 Jahren Oberlimberger Bürgerin hat sie alle Hebel in Bewegung gesetzt, nachdem die Marienkapelle vor zwei Jahren profaniert worden war.

Ein Atelier für Kreative

Zusammen mit dem Verein formuliert Ehre ein klares Konzept: "Ein Atelier für junge Künstlerinnen und Künstler aus dem Saar-Lor-Lux-Raum, die die Möglichkeit hätten, vor Ort zu arbeiten". Nach jeweils sechs Wochen Kreativarbeit könne man dann Ausstellungen für die Öffentlichkeit organisieren, "und danach kämen wieder Neue", erklärt Christel Ehre. Kunst in einem architektonisch wertvollen Gebäude, das 1960 als futuristisch daherkam. Wer hatte schon einen dreieckigen Kirchenraum zu bieten – mit einem Spitzdach, das teilweise bis auf den Boden reicht? Das schreit nach Außergewöhnlichem. Und nicht nach Schrottplatz!

Eigentumsrechte sichern

Außer dem Kunstsachverstand bringt die Vorsitzende auch eine gehörige Portion Pragmatismus mit. Mit den beiden ehemaligen Bürgermeistern von Rehlingen-Siersburg und Wallerfangen, Martin Silvanus und Günther Zahn hat Christel Ehre gleich zwei Fachleute fürs Finanzielle an Bord. Gut, denn zu allererst muss der Besitz des Gebäudes gesichert werden. Die Kapelle ist noch nicht verkauft und die Gemeinde Rehlingen-Siersburg, zu der sie kirchenrechtlich gehört, will sie schnellstmöglich loswerden. Schon im Dezember will der Kirchenverwaltungsrat darüber entscheiden, wer den Zuschlag bekommen soll.

"Ohne die Gemeinde Wallerfangen werden wir das wahrscheinlich nicht bewerkstelligen können in der Form", schätzt Ehre ihre Situation ein. Diese aber sei momentan mit vielen Projekten befasst und finanziell belastet, sodass hier lediglich Hilfestellung beim Eintreiben von Fördermitteln möglich sein werde. Der Antrag auf Zuschüsse ans Wirtschafts-, Bau-, Umwelt-, Europa-, oder Bildungsministerium müsse nämlich von der Gemeinde kommen. Da macht sich die Vorsitzende keine Illusion.

Immerhin: So viele Ministerien kommen als potentielle Unterstützer in Frage. Kultur in architektonisch schützenswertem Gebäude für junge Künstler, die der Öffentlichkeit dienen soll, im ländlichen Raum und international ausgerichtet. Mehr geht nicht!

Ein Thema in der Sendung "Region am Mittag" am 13.11.2021 auf SR 3 Saarlandwelle.

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