Wenn das Geld für den Erhalt der Kirche fehlt
In Hermeskeil kann die Kirche die Renovierungskosten nicht mehr stemmen. Die Einwohner können sich ihre Stadt jedoch nicht ohne das geschichtsträchtige Gebäude vorstellen. Was aus einer entweihten Kirche entstehen kann, zeigt ein Beispiel aus dem Saarland.
Die Unterhaltungskosten und die Renovierungskosten älterer Gebäude schießen durch die Decke. Diese gestiegenen Preise machen auch vor den Immobilien der Kirchengemeinden nicht Halt. Zusätzlich treten immer mehr Menschen aus der Kirche aus. So kommt es immer öfter zu Schließungen von kirchlich getragenen Einrichtungen.
Zu hohe Kosten
Aber auch die Kirchengebäude selbst sind betroffen. Immer öfter werden sie umfunktioniert oder sogar geschlossen. Ein aktuelles Beispiel ist die Kirche in Hermeskeil. Die ist zwar noch nicht geschlossen, kann sich jedoch die Renovierung nicht leisten. Pfarrer Heinz schätzt, dass allein die äußeren Renovierungen mindestens zwei Millionen Euro kosten würden. Davon würde das Bistum zwar einen Teil übernehmen, aber die Pfarrgemeinde selbst müsste rund 800.000 Euro aufbringen.
Man habe versucht, die Gelder aufzubringen, sagt Pfarrer Heinz. Dazu habe man Beispiel die Aktion "Unsre Kirche schön trinken" ins Leben gerufen. Dazu habe man Wein verkauft. Von jeder gekauften Flasche Wein würden fünf Euro an die Sanierung der Kirche gespendet. Das reicht jedoch nicht.
Neues aus Kirchengebäuden machen
Deshalb sucht die Pfarrerei nach Investoren, die sich der Kirchengebäude annehmen. Dann würde die Kirche profaniert. Das hat im Saarland schon 30 Kirchen und Kapellen betroffen. Diese wurden im Verlauf der letzten 20 Jahre entweiht. Trotzdem bleiben sie auch als Wahrzeichen erhalten.
So ist beispielsweise ehemalige Herz Jesu Kirche in Neunkirchen zu einem Atelier des Künstlers Jürgen Trösch geworden. Er habe jahrelang nach Räumlichkeiten gesucht, sagt er. Die Architektur habe ihn angezogen. Und auch verändert habe er nichts. Nur die großen Fenster habe er reinigen lassen. Ihm sei es wichtig gewesen, viel zu erhalten.
Ein Thema aus der Sendung "Region am Mittag" am 24.02.2024 auf SR 3 Saarlandwelle.
