Ausstellung "Der Deutsche Film - 1895 bis Heute"
Vom „Blauen Engel“ über „die Blechtrommel“ bis zum „Systemsprenger“ – die Geschichte des deutschen Kinofilms ist vielschichtig. Und doch steht der deutsche Film im Schatten von Hollywood oder dem französischen Kino. Im Weltkulturerbe Völklinger Hütte wird nun - in Zusammenarbeit mit der deutschen Kinemathek Berlin die Ausstellung „Der deutsche Film – 1895 bis Heute“ gezeigt.
Die Film-Ausstellung im Weltkulturerbe, sie will eine Gesamtschau der Geschichte des deutschen Films sein. In der Gebläsehalle des ehemaligen Eisenwerks werden dabei nicht nur auf Großleinwänden Ausschnitte signifikanter Filme gezeigt. Auch Plakate, Requisiten oder sogar der Nachbau eines Film-Sets sollen die Geschichte des deutschen Films erzählen.
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Wenn es um die Geschichte des deutschen Film geht, steht ganz vorne natürlich Marlene Dietrich im „Blauen Engel“, die von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt ist. Folgerichtig wirbt denn auch das Filmplakat für die Ausstellung „Der Deutsche Film – 1895 bis Heute“ im Weltkulturerbe Völklinger Hütte.
Ein Rundumschlag über 128 Jahre deutscher Film
Man habe in der Gebläsehalle eine Filmlandschaft geschaffen, sagt Generaldirektor des Weltkulturerbes Völklinger Hütte, Ralf Beil. Er hat zusammen mit dem künstlerischen Direktor der Kinemathek in Berlin, Rainer Rother, diese opulente Ausstellung in der Gebläsehalle des ehemaligen Eisenwerks eingerichtet.
"Sie wandern durch die Bilder, die Großleinwände und gleichzeitig können Sie über Kameratechnik alles erfahren, über Kostümbildner, über Schauspieler die zu Regisseuren werden - kurzum: Sie haben in einem Rundumschlag die Möglichkeit, 128 Jahre deutschen Film zu sehen und wie Film funktioniert", so Beil.
Der frühe deutsche Film - ein Export-Schlager
Über 100 Filme flimmern bei dieser Ausstellung über Großleinwände und Monitore und erzählen die doch sehr wechselvolle Geschichte der deutschen Filmkunst. Denn der deutsche Film war schon ein Export-Schlager, als es Hollywood noch gar nicht gab. Und bis heute sind Filme, vor allem aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg, stilprägend. Stichwort: Metropolis, so Rainer Rother. Metropolis sei im Grunde die Erfindung des Sience-Fiction-Films und weil er auch in der unvollendeten Fassung eine große Kraft habe, habe er auch weltweit Wirkung gehabt.
Eine Ausstellung - einmalig in dieser Ausführlichkeit
Ein Überblick über die deutsche Filmgeschichte wurde noch nie in solch einer Ausführlichkeit in einer Ausstellung gezeigt.
Ob mit dem Welterfolg „Das Boot“ oder der oscarprämierten „Blechtrommel“: Deutsche Filme haben Geschichte geschrieben - oftmals mit eben der eigenen, spezifisch deutschen Geschichte. Man denke nur an „Das Leben der Anderen“, auch oscarprämiert, und selbst die oft gescholtene deutsche Komödie kann international reüssieren. Man denke nur an "Schtonk" oder "Good bye Lenin". Das seien Filme, die zeigen, "wie komödiantisch auch mit Geschichte umgegangen werden kann", so Ralf Beil.
Fazit
Eines jeden Falls steht fest, nach einem Rundgang, der deutsche Film ist vielfältig - ob Heimatfilm, Autorenfilm oder eben Komödie. Und das ist auch die Botschaft an die Besucher, so Rainer Rother: "Der deutsche Film ist viel besser als sein Ruf. Er hat viel mehr Facetten, als man sich vorstellt. Er ist ästhetisch grandios. Er ist politisch wach. Er ist komisch. Und er kann auch in Genres reüssieren." Also viele Gründe, auch heute mal wieder regelmäßiger ins Kino zu gehen.
Auf einen Blick
15. Oktober 2023 bis 18. August 2024
"Der deutsche Film"
Infos: voelklinger-huette.org
Ein Thema in der "Region am Nachmittag" am 12.10.2023 auf SR 3 Saarlandwelle
