Knapp 600 Einwohner, kein Geschäft, keine Kneipe, weder Schule noch Kindergarten. Das sieht auf den ersten Blick nicht so aus, als würden einen hier spannende Geschichten erwarten. Aber weit gefehlt – aus Herchenbach gibt es sehr  viel zu berichten.

Hier befindet sich zum Beispiel hier das saarlandweit einzige Kühlhaus. Also ein Haus mit Gefrierfächern, in denen die Leute vom Gartenbauverein gegenüber - für wenig Geld - ihr Obst und Gemüse einfrieren können. Nebenan steht das Brotbackhaus, das mit viel Geduld und Spucke von einem Vereinsring gebaut wurde. Jetzt können die Herchenbacher hier alle paar Wochen Brot in größeren Mengen backen.

Renate Wanninger

Die Herchenbacher beklagen sich auch noch nicht über Leerstände im Dorf. Hier wurden - im Gegensatz zu anderen Dörfern - in den vergangenen Jahren sogar einige Häuser neu gebaut und junge Familien sind nach Herchenbach gezogen.

Sorgen machen sich die Herchenbacher hingegen um den Josefshof. Denn dieser 50 Jahre alte Bauernhof soll nach dem Willen der Unteren Bauaufsicht im Stadtverband Saarbrücken abgerissen werden. Er war von den ehemaligen Besitzern ohne Genehmigung gebaut worden. Doch inzwischen gibt es Hoffnung.

Die Beiträge aus und über Herchenbach

SR-Mediathek

Blick in die Zukunft

Herchenbach ist klein - aber voller Leben. Herzstücke sind unter anderem das Back- und das Kühlhaus - eines der letzten seiner Art. Und es scheint, als wenn die notwendigen Mittel für die Renovierung des Kühlhauses nun zur Verfügung stehen. Und auch für den vom Abriss bedrohten Josefshof scheint Rettung in Sicht. Auf der Wunschliste der Herchenbacher steht zudem eine weitere Verschönerung des Dorfplatzes, eine bessere Verkehrsberuhigung und ein Ausbau der Busverbindung.

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Rocko del Schlacko

Jedes Jahr im August pilgern tausende Jugendliche nach Herchenbach, denn dort pulsiert das Festival "Rocko del Schlacko". Was mit einer Geburtstagsfeier begann ist heute zum Aushängeschild für den Ortsteil geworden - nicht zuletzt, weil auch die Herchenbacher der älteren Generation zum Festival stehen. Doch so unproblematisch war es nicht von Anfang an.

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Der Josefshof soll bleiben

In Herchenbach gibt es einen Bauernhof, der angerissen werden soll. Dieser Hof wurde vor 50 Jahren gebaut und vor 16 Jahren an Familie Wagner verkauft. Im Kaufvertrag steht, dass alles, so wie es da steht, genehmigt ist. Aber als die Familie Wagner einen Bauantrag für einen neuen Stall stellte, hieß es plötzlich: Der Hof ist ohne Genehmigung gebaut worden und muss abgerissen werden. Die Herchenbacher wollen das jedoch nicht so einfach zulassen und appellieren an die Verantwortlichen bei der Stadt. Und eine Lösung scheint sogar in Sicht.

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Ein Ort ohne Ortsvorsteher

Der Ortsvorsteher ist berechtigt, an den Stadt- bzw. Gemeinderatsitzungen teilzunehmen und kann sich dort dann für die Belange seines Ortes einsetzen. Die Stadt Püttlingen hat jedoch schon vor geraumer Zeit die Ortsräte und Ortsvorsteher abgeschafft, um Geld zu sparen. Der Püttlinger Bürgermeister Martin Speicher findet diese Entscheidung gut. Und die Herchenbacher: Die haben zumindest noch einen Vertreter im Stadtrat und regeln ansonsten viel über eine Interessengemeinschaft. Stellt sich die Frage, ob das wirklich der richtige, demokratische Weg ist.

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Das Brotbackhaus

Im Herzen von Herchenbach steht ein Brotbackhaus. SR 3-Ü-Wagen-Reporterin Renate Wanninger hat sich von Michael zeigen lassen, wie das mit dem Brotbacken funktioniert.

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"Gemeinsam kühlt's sich billiger"

Früher stand es in fast jedem Dorf, heute ist es eine Rarität. Die Herchenbacher haben immer noch ein Kühlhaus, wo die Bewohner Lebensmittel schockgefrieren und einlagern können. Es ist inzwischen zwar renovierungsbedürftig, aber nach wie vor unschlagbar mit Blick auf die Energiekosten: Der Beitrag für den Betrieb der Anlage liegt derzeit bei 46 Euro pro Jahr. So günstigt arbeitet kein privater Gefrierschrank.

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Herchenbach - ein Porträt

Rund 600 Menschen leben in Herchenbach. Der kleine Ortsteil von Püttlingen erfreut sich auch bei jungen Familien mit Kindern großer Beliebtheit, die sich in den letzten Jahren hier ihren Traum vom Eigenheim erfüllt haben. Und auch für das Gemeinschaftsleben ist in den letzten Jahren einiges passiert...

Vorschau

Der letzte Treffpunkt Ü-Wagen in diesem Jahr findet am 13. Dezember in Hassel, einem Ortsteil von St. Ingbert im Saarpfalzkreis statt.