Im Château des Monthairons wohnt man wie Gott in Frankreich
(29.07.2013) Einmal in einem richtigen Schloss wohnen. Wohl bemerkt ein „richtiges“ Schloss, also eines mit Zinnen und Türmchen, drum herum ein prächtiger Park und innen drin Himmelbetten, Canapés mit Samt bespannt und Damastvorhänge. Davon träume ich, seitdem mir meine Mutter das erste Mal Dornröschen vorgelesen hat. Ein Traum wird wahr, gerade mal gut eineinhalb Autostunden von Saarbrücken entfernt. Und: auch noch bezahlbar. Das Château des Monthairons liegt ungefähr 20 Kilometer südlich von Verdun. Idyllisch an der Maas gelegen, die an dem prächtigem neoklassizistischen Schloss vorbei mäandert. Denn das Château des Monthairons ist ein Hotel.
Das war nicht immer so. Erbaut wurde es Mitte des 19. Jahrhunderts von einem gewissen Charles-Henri de la Cour. Der Name klingt schon mal so richtig schön nobel. Und in der Tat hat es die Familie de la Cour in sich. Ursprünglich stammte sie aus dem Burgund und ließ sich bereits im 15. Jahrhundert in Lothringen nieder. Bekannte Persönlichkeiten waren die de la Cours. Ein großer Reformator des Benediktinerordens, Nicolas de La Cour, stammt aus dieser Familie. Anfang des 19. Jahrhunderts gingen die Ländereien von Monthairons jedenfalls in den Besitz dieser Familie über, die dann das Schloss im neoklassizistischen Stil erbaute.
Im Laufe der Jahre wechselte das Schloss dann immer wieder den Besitzer. Ein Günstling Napoleons war darunter. Und schließlich erwarb die Familie Thouvenin aus Nancy im Jahre 1985 das Schloss, um ein Hotel und Restaurant daraus zu machen. Über 25 Zimmer, zwei Appartements und fünf Suiten verfügt das Hotel. Alle eingerichtet in diesem typisch französischen Plüsch-Stil. Phantastisch. Das Restaurant, ebenfalls mit alten Möbeln ausgestattet, strahlt diesen typischen Luxus vergangener Zeiten aus, und wer nur mal auf einen Kaffee hereinschnuppern möchte, der macht es sich im Salon auf samtbezogenen Sesseln am barocken Teetischchen gemütlich.
Aber natürlich, wenn man sich eine Übernachtung im Château des Monthairons gönnt, dann sollte man dort auch stilecht zu Abend essen, was sag ich, dinieren! Zum Beispiel das Menü Meuse la vallée mit Produkten, die ausschließlich aus der Region stammen. Das Entrée: Foie gras von der Ente in Wildschweinschinken und Lorbeerblätter gewickelt. Danach: Entenbrustfilets in Mirabellenverjus und dazu ein Gewürz-Karotten-Püree. Dann: Ziegenfrischkäse in einer Schnittlauchcrème und zum krönenden Abschluss: ein Eisparfait aus den Dragées de Verdun, dazu Mousse au chocolat garniert mit Balsamico-Erdbeeren. All das gibt es in einem königlichen Speisesaal serviert. Leben wie Gott in Frankreich.
Frisch gestärkt sollte man dann den Schlosspark am Maas-Ufer bei einem Spaziergang erkunden. Ein Traum von einem Landschaftspark. Großzügig an den Ufern der Maas angelegt. Im Herbst oder Frühjahr kann es dann schon mal passieren, dass der Fluss über die Ufer tritt und die Parklandschaft in eine Seenlandschaft verwandelt. Auch das hat seinen Reiz. Ansonsten ist ein Spaziergang durch den weitläufigen Park eine Streicheleinheit für die überreizte Seele. Es ist ruhig, Vögel zwitschern, der Fluss plätschert gemächlich an einem vorbei. Das Château des Monthairons zieht aber nicht nur Touristen aus aller Welt an, sondern auch Fischreiher. Auf französisch heißen diese Vögel hérons und sollen die Namensgeber von Monthairons gewesen sein. Ein Wochenende auf dem Land, in der Natur und das alles in dem prächtigen Ambiente eines neoklassizistischen Landschlosses. Ein Traum geht in Erfüllung …
Barbara Grech
Kontakt
Château des Monthairons
26, route de Verdun
F-55320 Les Monthairons
Tel: (00333) 29 87 78 55
E-Mail: acceuil@chateaudesmonthairons.fr
www.chateaudesmonthairons.fr
Anfahrt
Von Saarbrücken aus Autobahn A 4 über Metz nach Paris nehmen. Bei Verdun Ausfahrt 31 Verdun nehmen. Dann in Richtung St. Mihiel fahren. Die Straße D 984 führt direkt an Les Monthairons vorbei, das Château ist ausgeschildert.