„Es macht mir einfach Spaß, Gäste durch unsere schöne Landschaft zu führen.“ Gisbert Kerber ist diese Freude anzumerken. In seinen Erläuterungen zu Natur und Tierreich rund um die Saarschleife, lässt er immer mal ein Zitat von Wilhelm Busch oder Christian Morgenstern einfließen.
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Gisbert Kerber ist seit 20 Jahren Wanderführer in seiner Heimat rund um Mettlach. Und neuerdings führt er Besuchergruppen auch über den Baumwipfelpfad hoch über der Saarschleife. Seit Mai können sich Besucher auch ohne vorherige Anmeldung einer Führung über den 1,25 Kilometer langen Pfad anschließen. Der Pfad beginnt direkt neben dem Cloef Atrium, zunächst ebenerdig, dann sanft ansteigend, bis eine Höhe von 23 Metern über dem Waldboden erreicht ist.
Wandern, spielen, lernen
Die vergleichsweise filigrane Holzkonstruktion mit Drahtgittern an den Seiten schlängelt sich vorbei an Buchen, Eichen und Douglasien, der Blick über das Geländer bietet einen so noch nicht erlebten Blick in den Wald oberhalb der Saarschleife. An „didaktischen Stationen“ können sich kleine, aber auch wissbegierige große Besucher anschaulich über das Ökosystem Wald und seine Bewohner informieren. Und das in drei Sprachen: deutsch, französisch und englisch. Wir sind geographisch und gefühlt im Herzen Europas.
Balancierbalken, Rutschen und sogenannte Wackelelemente sorgen nicht nur bei Kindern auf dem Weg nach oben für einen Hauch von Nervenkitzel. Schließlich lichtet sich der Wald, der Pfad öffnet sich in 23 Metern Höhe in eine Plattform und der Besucher steht am Fuße des Turms. Ein Halbrund aus Stahl und Holz, insgesamt 42 Meter ragt er in den Himmel.
„Gelegenheit, die Perspektive zu wechseln“
Vergessen die Diskussionen um den Sinn oder Unsinn eines Baumwipfelpfades mit Aussichtsturm ausgerechnet an der Cloef. Als sei die nicht schon Anziehungspunkt genug. Jetzt aber stehen Pfad und Turm und haben sich schon zu einem wahren Publikumsmagneten entwickelt. Seit dem 23. Juli 2016 ist der Baumwipfelpfad geöffnet – und bis zum Jahresende haben die Betreiber schon 130.000 Besucher gezählt. Die Anstrengung beim Anstieg ist überschaubar: ob nun barrierefrei oder barrierearm: maximal sechs Prozent Steigung weist der Pfad auf – das soll auch Menschen mit eingeschränkter Mobilität oder mit Kinderwagen zu grandiosen Ausblicken verhelfen. „Gelegenheit, die Perspektive zu wechseln“, sagt Julia Thiele, Mitarbeiterin der Erlebnis Akademie AG aus dem bayerischen Bad Kötzting, die den Pfad gebaut hat und betreibt.
In der Tat neue Perspektiven: Wer früher an der Cloef stand, blickte hinab auf die Saarschleife. Jetzt, vom Turm aus, geht der Blick auch auf die Saarschleife – aber auch darüber hinaus, wenn das Wetter mitspielt, bis zu den Vogesen. Und in die andere Richtung mündet der Blick nicht mehr fünf Meter hinter dem Besucher im Bergrücken, sondern geht weiter, streift bis über den Ort Orscholz hinweg. Neue Perspektiven eben.
Stephan Deppen
Kontakt
Baumwipfelpfad Saarschleife
Cloef-Atrium
66693 Mettlach
Tel.: (06865) 18 64 81-0
E-Mail: info@baumwipfelpfad-saarschleife.de
www.baumwipfelpfad-saarschleife.de/facebook
Öffnungszeiten
Täglich ab 9.30 Uhr,
Mai - Sept. bis 19.00 Uhr,
Okt. bis 18.00 Uhr,
im Winter bis 16.00 Uhr.
Eintritt
Erwachsene 10,- €,
ermäßigte Preise 8 bis 9,- €,
Gruppenangebote, Jahreskarte
zurzeit 35,- €.
Die Kasse schließt eine Stunde vor Schließzeit.
Fahrräder, Roller sowie Hunde und andere Tiere dürfen nicht mit auf den Pfad.
Anfahrt
Parken in unmittelbarer Nähe möglich, Anfahrt von Saarbrücken über die Autobahn A 8 bis Ausfahrt Mettlach. Für Navigationsgeräte: Mius-Kiefer-Straße, 66693 Mettlach