Interview der Woche: Volker Linneweber

  19.04.2012 | 15:28 Uhr

Im Interview der Woche spricht SR 2-Redakteur Thomas Bimesdörfer mit Uni-Präsident Volker Linneweber. Der will die Sparvorgaben u. a. mit Vernetzungen erreichen. Am Samstag in der "Bilanz am Mittag" auf SR 2 KulturRadio oder ab 12.30 Uhr online.

Im Interview der Woche

Prof. Volker Linneweber

Universitätspräsident

(20.04.2012) Am vergangenen Donnerstag wurde Professor Volker Linneweber einstimmig vom Universitätsrat in seinem Amt als Präsident der UdS bestätigt. Seine neue Amtszeit endet im Februar 2017. Linneweber geht in seine zweite Runde unter schwierigen finanziellen Voraussetzungen. Das Land hat sich einen strikten Sparkurs verschrieben und so wird der Landeszuschuss für die einzige saarländische Universität im besten Fall stagnieren.

In Bild und Ton

Ab Samstag, 21. April 2012, 12.30 Uhr können Sie das vollständige Interview mit Volker Linneweber online hören - per Klick auf den Link in der SR-Mediathek:

  • SR Mediathek
    Audio: "Im Gespräch mit Volker Linneweber" [Thomas Bimesdörfer für SR 2 KulturRadio, Bilanz am Mittag, 21.04.2012, ca. 15:12 Min.]
  • SR 2.de
    Bilanz am Mittag - die aktuelle Sendung
  • SR 2.de
    SR 2 KulturRadio online hören!

Bei steigenden Kosten und Studierendenzahlen bedeutet dies allerdings ein Defizit von 70 Millionen Euro bis ins Jahr 2020.

Umstrittene Sparpläne

Mit Einspar-Überlegungen hat Universitätspräsident Linneweber bereits vor seiner Wahl Kritiker auf den Plan gerufen. So hatte er vorgeschlagen, eine ganze ingenieurswissenschaftliche Fakultät zu schließen und den weit über die saarländischen Grenzen hinaus beachteten Studiengang "Dolmetschen und Übersetzen" abzuschaffen. Auch den Fächern Geographie und Soziologie der schon häufiger von Sparmaßnahmen stark betroffenen Fakultät für Empirische Humanwissenschaften droht nun das Aus.

Linneweber begründet diese Pläne mit seiner Absicht, die Universität des Saarlandes "am Standort" zu sichern. So sei die Dolmetscherausbildung überdurchschnittlich betreuungs- und damit kostenintensiv und könne an finanziell besser ausgestatteten Hochschulen wie z. B. Heidelberg belegt werden. Ingenieurwissenschaftliche Fächer, wie beispielsweise die in der saarländischen Automobilindustrie stark nachgefragte Mechatronik, möchte der Universitätspräsident stärker mit der Informatik verzahnen. Das gilt auch für die Übersetzungswissenschaft: Die Universität des Saarlandes hat eine lange Tradition in der Entwicklung von maschinellen Übersetzungssystemen.

Stärkere Vernetzung

Wichtig ist Linneweber auch eine stärkere Vernetzung seiner Universität mit anderen Hochschuleinrichtungen im Land, in der Großregion und in Rheinland-Pfalz. Eine ausschließliche Konzentration der Universität des Saarlandes auf Master- und Promotionsstudiengänge lehnt der Präsident zwar ab, allerdings müsse man in Zukunft verstärkt versuchen, Studierende durch attraktive Studienangebote von anderen Hochschulen "abzuwerben".

Der geplanten Landesregierung aus CDU und SPD schreibt Linneweber ins Stammbuch, seine Universität und alle Hochschulen des Landes nicht nur mit der "Sparbrille" zu betrachten, sondern die geplanten Schwerpunktbildungen wohlwollend zu begleiten und ausreichend zu finanzieren. (SR 2/TB/prt)


Das Interview der Woche

Jeden Samstag gegen 12.45 Uhr in der "Bilanz am Mittag" auf SR 2 KulturRadio

In der "Bilanz am Mittag" auf SR 2 KulturRadio wird jeden Samstag gegen 12.45 Uhr ein etwa 15-minütiges Interview ausgestrahlt. Diese Gespräche mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Kultur bieten den Hörern von SR 2 KulturRadio nicht nur Argumente und Fakten zu wichtigen Themen und Entscheidungen, sondern auch persönliche Eindrücke über die Handelnden.

Die Interviews entstehen in enger Zusammenarbeit mit dem Hauptstadtstudio Berlin. Der Sendeplatz wird so zu einem Forum für internationale und regionale Themen.

Kontakt: bilanz@sr.de

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