Nasser Rasen: DFB-Pokalspiel gegen Gladbach abgesagt
Das DFB-Pokalviertelfinale des 1. FC Saarbrücken gegen Borussia Mönchengladbach ist am Mittwochabend kurzfristig abgesagt worden. Lang anhaltender Regen hatte den Rasen einmal mehr unbespielbar gemacht.
Mehrere Wasserlachen und Pfützen und insgesamt schwierige Platzverhältnisse: Kurz vor dem geplanten Anpfiff des letzten noch ausstehenden Viertelfinales im DFB-Pokal haben die Verantwortlichen am Mittwochabend das Spiel abgesagt. Die Platzbedingungen im Ludwigsparkstadion ließen eine reguläre Austragung der Partie nicht zu, teilte der Deutsche Fußball-Bund mit.
Mehrere Laubbläser im Einsatz
Zuvor war noch mit Hochdruck daran gearbeitet worden, den Platz vom Wasser zu befreien. Unter anderem mit Laubbläsern hatten zahlreiche Helfer versucht, die größten Wassermassen zu verdrängen – letztlich erfolglos.
Zunächst waren die Teams noch zum Aufwärmen auf den Platz geschickt worden, dann fiel die Entscheidung. Ein Nachholtermin soll schnellstmöglich bekanntgegeben werden.
FCS hätte gerne gespielt
FCS-Sportdirektor Jürgen Luginger äußerte Verständnis für die Entscheidung – auch wenn er gerne gespielt hätte. "Es wäre die Frage gewesen, ob der Platz überhaupt 90 Minuten durchgehalten hätte", so Luginger.
Verständnis auch beim FCS-Trainer Rüdiger Ziehl – auch wenn der Frust durchaus herauszuhören war. "Wir hätten gerne gespielt. Das ist Fakt. Die Spieler haben sich extrem geärgert", so Ziehl. Trotzdem müsse man die Entscheidung des Schiedsrichters akzeptieren, der letztlich die Verantwortung trage.
Gladbachs Sportdirektor wertete Platz als unbespielbar
Gladbachs Sportdirektor Roland Virkus lobte den Einsatz der Helfer, war aber letztlich wohl ganz zufrieden mit der Entscheidung: "Sie haben alles dafür getan, das Spielfeld spielfähig zu machen. Aber ganz ehrlich: Der Platz war so nicht zu bespielen – und die Gefahr, dass sich irgendeiner verletzt, ist einfach zu groß."
Rasen seit längerem ein Problem
Es ist nicht das erste Mal, dass der Rasen im Ludwigspark für Probleme sorgt. Ende Oktober musste ein Spiel gegen Dresden abgebrochen werden – zur Halbzeitpause mit einem Stand von 0:0. Und auch zum Nachholtermin stand das Match auf der Kippe.
Kurz danach stand die zweite Runde im DFB-Pokal an – das Topspiel gegen Bayern München. Auch hier mussten die Fans zittern, ob der Rasen, wieder wegen des ergiebigen Regens, überhaupt bespielbar ist. Erst am Spieltag selbst gab der Schiedsrichter grünes Licht.
Dass etwas passieren muss, ist klar – findet auch FCS-Sportdirektor Luginger: "Du guckst an den Himmel, siehst ein paar Wolken und weißt nicht, ob Du am Wochenende spielen kannst. Das kann es nicht sein."
Saarbrücker OB Conradt zeigt sich frustriert
Das finden auch der Saarbrücker Oberbürgermeister Uwe Conradt (CDU) und sein Sportdezernent Patrick Berberich. "Wir haben uns mit den Fans des 1. FC Saarbrücken auf einen schönen Fußballabend gefreut und sind genauso frustriert über diese Situation", teilte Conradt mit. Er könne sich nur für die Unannehmlichkeiten entschuldigen.
Berberich ergänzte, dass man bis zuletzt am Rasen gearbeitet habe und dann feststellen müsse, dass er "trotz aller eingeleiteten Maßnahmen zur Stabilisierung in den letzten Wochen und Monaten immer schlechter wird."
Anfang Februar beschloss der Saarbrücker Stadtrat bereits eine Sanierung in der Sommerpause. Bis dahin stehen aber noch einige Spiele auf dem Programm. Dafür müssten jetzt Lösungen gefunden werden, sagte Berberich. "Dazu werden wir schnell in Gespräche mit dem FCS und dem DFB einsteigen."
Polizeieinsatz ohne größere Zwischenfälle
Die Polizei zog eine positive Bilanz. Zwar sei es zeitweilig zu Verkehrsstörungen gekommen, insgesamt sei der Abend trotz der Absage aber ohne gravierende Zwischenfälle verlaufen. Die Abreise der Gästefans haben sich wegen eines Missverständnisses mit den Busfahrern zwar bis 22.00 Uhr verzögert – letztlich habe es aber auch hier keine größeren Probleme gegeben.
Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 07.02.2024 berichtet.