Heeresinstandsetzungslogistik (HIL-Werk) in St. Wendel (Foto: SR/Carolin Dylla)

Welche Saar-Betriebe von den Bundeswehr-Milliarden profitieren könnten

Steffani Balle   10.03.2022 | 08:20 Uhr

Die Bundesregierung stellt 100 Milliarden Euro für die Modernisierung der Bundeswehr zur Verfügung. Auch im Saarland ansässige Unternehmen können davon profitieren, allerdings wohl erst längerfristig.

Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) angekündigt, die Bundeswehr zu modernisieren und dafür 100 Milliarden Euro zur Verfügung zu stellen. Das wird sich wohl auch auf die Rüstungsindustrie im Saarland auswirken.

HIL dürfte Werk wohl erweitern

Die Heeresinstandsetzung und Logistik in St. Wendel, kurz HIL, wird das Werk wohl erweitern und zusätzliches Personal einstellen. Das sagte der Betriebsratsvorsitzende und Mitglied im Aufsichtsrat, Mathias Moseler, auf SR-Anfrage.

Zukünftig werden im Saarland ausschließlich Kettenfahrzeuge instand gesetzt, auch der größte Panzer "Leopard 2". Allein dafür benötige das Werk größere Hallen und Kräne sowie mehr Personal. Die Umsetzung werde wohl noch zwischen fünf und zehn Jahre dauern, schätzt Moseler.

Mehr Arbeit wohl auch für Diehl Defence und DSL

Direkt profitieren könnte nach Einschätzung des SPD-Bundestagsabgeordneten Christian Petry die Firma Diehl Defence mit zwei Standorten in Nonnweiler. Diehl stellt unter anderem Munition her, die für neu anzuschaffende Panzer und Gewehre benötigt würden.

DSL mit Sitz in Freisen wartet derzeit hauptsächlich die Panzer der Linie "Puma". Auch dort werde künftig mehr Arbeit anfallen und zusätzliches Personal gebraucht, schätzt Petry im SR-Gespräch.

Material- und Personalmangel könnte Umsetzung erschweren

Was allerdings die Erweiterungspläne erschwert, ist der derzeitige Mangel an Bauteilen und Fachpersonal für die Umsetzung des Milliardenpakets, gibt HIL-Betriebsrat Moseler zu bedenken.

Was genau von dem versprochenen Geld angeschafft werden soll, wird in Berlin noch zusammengestellt. Diese Liste muss vom Verteidigungsausschuss und danach noch vom Bundestag abgesegnet werden.

Über dieses Thema berichtete die SR 3 Rundschau am 10.03.2022.

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