Ein kleiner Junge isst Süßigkeiten. (Foto: picture alliance/BSIP)

Saarland will Kinder vor Werbung schützen

  14.06.2018 | 08:30 Uhr

Das Saarland will dafür kämpfen, Kinder künftig vor Werbung für ungesunde Lebensmittel schützen. Bei der heute in Saarbrücken startenden Verbraucherschutzminister-Konferenz steht außerdem die geringe Lebensdauer von Elektogeräten auf der Agenda.

Nach Ansicht des saarländischen Umweltministeriums, das in diesem Jahr den Vorsitz der Ministerkonferenz inne hat, sind Kinder und Jugendliche eine lukrative Zielgruppe der Lebensmittelindustrie. Gleichzeitig belegten Untersuchungen, dass an Kinder gerichtete Werbung für ungesunde Lebensmittel zur Fehlernährung beiträgt. „Dabei sind Kinder für Marketing besonders empfänglich und leicht beeinflussbar. Ihnen fehlt die Fähigkeit zu kritischer Distanz. Wir müssen gerade vor dem Hintergrund der hohen Zahl übergewichtiger Kinder in Deutschland mehr tun, um den Nachwuchs vor entsprechender Werbung zu schützen", sagte Saar-Umweltminister Reinhold Jost (SPD). Eine Möglichkeit könne beispielsweise durch ein gesetzliches Werbeverbot sein. Der entsprechende Antrag soll zum Start der Konferenz eingebracht werden.

Geringe Lebensdauer von Elektro-Geräten

Ein weiterer saarländischer Antrag beschäftigt sich mit der geringen Lebensdauer von Elektrogeräten. Laut Jost zeigt die Erfahrung, dass es für Verbraucher oft schwierig ist, das Gewährleistungsrecht einzufordern. Denn nach Ablauf der nur sechsmonatigen Beweislastumkehr müssen Verbraucher dem Hersteller nachweisen, dass der Produktmangel nicht bereits zum Zeitpunkt des Kaufes bestand. Daher fordert Jost eine Verlängerung der sechsmonatigen Beweislastumkehr auf zwei Jahre sowie die Einführung einer Informationspflicht über die Mindestlebensdauer von Verbrauchsgütern.

Mehr Rechte von Fahrgästen

Auch die Fahrgastrechte von Bahnreisenden stehen in Saarbrücken auf Initiative des Saarlandes auf der Agenda. Hintergrund ist die seit 2009 geltende EU-Fahrgastrechte-Verordnung. Hier gelten für Fahrgäste im europäischen Schienenverkehr – anders als im europäischen Flugverkehr – nicht überall die gleichen Rechte, da viele Mitgliedstaaten Ausnahmeregelungen in Anspruch nehmen. Hier will Jost vor allem bei sogenannten Durchgangsfahrten Vereinfachungen herbeiführen, denn oft müssten die Reisenden jeweils einzelne Fahrkarten für Teilabschnitte erwerben. "Ein einfacher, direkter Zugang zu Fahrkarten aus einer Hand für die gesamte Reisestrecke ist daher besonders wichtig. Deshalb wollen wir die Eisenbahn-Verkehrsunternehmen in Deutschland und in der EU auffordern, enger zusammenzuarbeiten, damit die Reisenden für so viele Verbindungen wie möglich eine Durchgangsfahrkarte erhalten", sagte der SPD-Politiker vor dem Start der Konferenz.

Über dieses Thema wurde auch in den Hörfunknachrichten vom 14.06.2018 berichtet.

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