Ein Mitarbeiter der Deutschen Post demonstriert im Rahmen eines Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi. (Foto: dpa/Caroline Seidel)

Streiks bei der Deutschen Post auch im Saarland

  20.01.2023 | 13:11 Uhr

Bundesweit befinden sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Deutschen Post zurzeit im Streik. Dazu aufgerufen hat die Gewerkschaft Verdi. Dem Aufruf sind auch im Saarland Hunderte Angestellte gefolgt.

Bereits am Donnerstagabend hatten rund 200 Beschäftigte im Briefzentrum Saarbrücken die Arbeit niedergelegt. Heute hat Verdi zusätzlich Zustellerinnen und Zusteller vor allem im Regionalverband, aber auch im Raum St. Ingbert zum Streik aufgerufen.

Zweite Verhandlungsrunde gescheitert

Verdi will für die bundesweit rund 160.000 Beschäftigten der Post unter anderem 15 Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von zwölf Monaten durchsetzen. Außerdem fordert die Gewerkschaft 200 Euro mehr für die Auszubildenden und dual Studierenden. Die zweite Verhandlungsrunde am Donnerstag in Köln war gescheitert, der Arbeitgeber hat kein Angebot vorgelegt.

"Angesichts der hohen Inflation und einer Tariferhöhung von nur zwei Prozent im Jahr 2022 haben die Beschäftigten eine erheblichen Reallohnverlust hinzunehmen, wenn es in dieser Tarifrunde keine deutliche Entgelterhöhung gibt“, sagte die zuständige Verdi-Landesfachbereichsleiterin in Rheinland-Pfalz-Saarland, Tanja Lauer.

Niedriger Lohn für Tarifbeschäftigte

Bei der Deutschen Post sind nach Angaben von Verdi rund 140.000 der Tarifbeschäftigten in den niedrigsten Entgeltgruppen eingruppiert. Ihr Monatsentgelt betrage zwischen 2108 und 3090 Euro brutto. Hinzu komme, dass viele in Teilzeitarbeitsverhältnissen stünden. Gerade sie seien in besonderem Maß von der hohen Inflation betroffen.

Bis zum Wochenende hat die Gewerkschaft weitere bundesweite Streiks angekündigt. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 8. Februar angesetzt.

Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 20.01.2023 berichtet.



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