Das Homburger Rathaus (Foto: SR)

Homburg rudert bei fristloser Kündigung zurück

Thomas Gerber / Onlinefassung: Thomas Braun   27.09.2016 | 16:52 Uhr

In der Überwachungsaffäre beim Homburger Baubetriebshof hat die Stadt einem der beiden fristlos gekündigten Mitarbeiter ein Angebot gemacht. Demnach will sie ihn nicht mehr außerordentlich und fristlos, sondern nur noch ordentlich zum 30. September kündigen. Dies wurde am Dienstag vor dem Saarbrücker Arbeitsgericht bekannt.

Gleich zwei Mal hatte die Stadt den 63-Jährigen gefeuert. Nachdem er in den Überwachungsprotokollen des umstrittenen Detektiveinsatzes aufgetaucht war, er unter anderem Pausen überzogen haben soll, bekam er eine ordentliche Kündigung. Kurz danach folgte die fristlose Kündigung, weil er mit seinem Bautrupp am Privatanwesen des ebenfalls fristlos gekündigten Abteilungsleiters während der Arbeitszeit das Garagendach erneuert hatte.

Auf diese fristlose Kündigung will SPD-Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind nun verzichten. Warum er zurückrudert, ist offen - der Prozessvertreter der Stadt wollte sich gegenüber dem SR dazu nicht äußern.

Fristlose Kündigung arbeitsrechtlich problematisch

Klar aber ist, der schnelle Rauswurf stand arbeitsrechtlich auf tönernen Füßen. Denn zum Zeitpunkt des illegalen Arbeitseinsatzes am Haus des Vorgesetzten war der 63-Jährige noch gar nicht Beschäftigter der Stadt, sondern einer kreiseigenen Beschäftigungsgesellschaft. Das heißt, Schneidewind war gar nicht sein Arbeitgeber.

Ob der 63-Jährige das Angebot annimmt oder auf ganzer Linie gewinnen will, ist unklar. Der ehemalige Vorarbeiter hatte gegen seine Entlassung geklagt. Sein Verteidiger erklärte, ihm sei das Angebot eigentlich zu wenig. Denn bei einer "nur noch" ordentlichen Kündigung gehe es immer auch um die Frage von Abfindungen.

Das Gericht und die Beteiligten - Stadt und Vorarbeiter - vertagten sich am Dienstag. Nächster Gütetermin ist in vier Wochen.

Über dieses Thema wurde auch am 27.09.2016 in der Region am Nachmittag berichtet.

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