Impfzentrum Saarland - Ost (Foto: SR / Simin Sadeghi)

Saarland bereitet sich auf Omikron-Welle vor

  28.12.2021 | 13:25 Uhr

Um Ausfälle in der kritischen Infrastruktur zu verhindern, plant das Saarland Corona-Sonderimpfaktionen für das dort arbeitende Personal. Einer zu starken Ausbreitung der Omikron-Variante soll auch in den Impfzentren entgegengearbeitet werden und deren Kapazität noch weiter erhöht werden.

Das Saarland bereitet sich auf einen Anstieg der Corona-Fallzahlen durch die Omikron-Variante vor. Bislang seien im Saarland 14 Omikron-Fälle bekannt, es gebe aber weitere Verdachtsfälle, sagte Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU).

Um zu verhindern, dass es durch eine Vielzahl von Krankmeldungen zu Ausfällen in der kritischen Infrastruktur kommt, würden für das dort arbeitende Personal Sonderimpfaktionen angeboten. Zuerst soll das bei Polizei und Rettungskräften geschehen, dann etwa bei Energieversorgern oder für Supermarkt-Kassierer.

Impfzentren sollen längerfristig öffnen

Zudem sollen die Kapazitäten in den Impfzentren erweitert werden. Sie sollen auf Zwei-Schicht-Betrieb umgestellt werden, sofern das noch nicht geschehen ist.

Das Saarland hat sich nach Auskunft von Bachmann außerdem beim Bund dafür starkgemacht, dass die Impfzentren mindestens bis Ende 2022 geöffnet bleiben. Sie seien Orte der "Verlässlichkeit und Sicherheit", pflichtete der Vorsitzende des saarländischen Landkreiskreistags, Patrik Lauer, bei.

Lehr rechnet mit großer Omikron-Welle

Der Saarbrücker Pharmazie-Professor Thorsten Lehr, der mit seinem Team den Covid-Simulator betreibt, rechnet spätestens mit Wiederbeginn der Schule mit einem relativ starken Ansteigen der Infektionen. Es sehe so aus, dass die Ausbreitung der Omikron-Variante durch die 2G-Maßnahmen etwas verlangsamt werden konnte, dennoch werde es wohl eine große Omikron-Welle geben. Deshalb sei es gut, die kritische Infrastruktur besonders zu schützen.

Impfkampagne "großer Erfolg"

Nur durch Impfungen werde eine Ausbreitung der Omikron-Variante nicht verhindert werden können, ergänzte der Homburger Virologe Jürgen Rissland. Dazu seien auch Kontaktbeschränkungen, Abstandhalten und Maskentragen nötig.

Die Impfungen würden aber gut dabei helfen, eine Überlastung der Krankenhäuser zu verhindern. Das habe im Saarland mit einer hohen Impfquote während der Delta-Welle bereits funktioniert. Dort sei die Lage zwar angespannt gewesen, aber etwa im Vergleich zu Baden-Württemberg oder Bayern viel weniger kritisch.

Insgesamt sei die Impfkampagne im Saarland ein "großer Erfolg", sagte Rissland. Mit einer Impfquote von 77,1 Prozent für vollständig Geimpfte liegt das Saarland laut Robert Koch-Institut im bundesweiten Ländervergleich weiter nach Bremen auf Platz zwei. Bei der Zahl der Geimpften mit Auffrischungsimpfungen, die sich auf 43,4 Prozent (Stand 28.12.2021) beläuft, steht das kleinste Flächenland Deutschland auf dem ersten Platz.

Über dieses Thema hat auch die SR 3-Rundschau am 28.12.2021 berichtet.

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