Sahra Wagenknecht (Foto: picture alliance/dpa | Sina Schuldt)

Saar-Fraktionen sehen wenig Potenzial für mögliche Wagenknecht-Partei

Katja Hackmann / Onlinefassung: Anne Staut   11.09.2023 | 20:11 Uhr

Die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht hat in den vergangenen Monaten viel Kritik an ihrer Partei geübt. Nun will sie bis zum Jahresende entscheiden, ob sie eine eigene Partei gründen wird. Die Saar-Fraktionen rechnen mit geringen Auswirkungen auf das Saarland.

Seit Monaten ist die Stimmung zwischen der Linkspartei und der Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht angespannt. In dieser Zeit wurde auch darüber spekuliert, ob Wagenknecht eine eigene Partei gründen wird. Bis zum Jahresende soll nun offenbar eine Entscheidung fallen.

AfD erwartet keinen langfristigen Erfolg

Die Fraktionen im saarländischen Landtag sehen im Saarland überschaubares Potenzial für eine Parteineugründung von Sahra Wagenknecht. Die Positionen von Sahra Wagenknecht seien in Teilen nahezu deckungsgleich mit denen der AfD, sagte der Vize-Fraktionsvorsitzende der AfD, Christoph Schaufert.

Deshalb könne diese neue Partei der AFD kurzfristig schaden, vor allem bei den anstehenden Landtagswahlen in Ostdeutschland, bei denen die AfD auf starke Ergebnisse hofft. Einen langfristigen Erfolg der Partei und damit einen Einfluss auf die Landtagswahl im Saarland sieht er allerdings nicht.

SPD gelassen, CDU warnt

SPD-Fraktionsvorsitzender Ulrich Commerçon betonte, dass es im Saarland keine große Anhängerschaft von extremen politischen Positionen gebe, zu denen auch eine potenzielle neue Linkspartei gehören würde.

Auch einen möglichen positiven Einfluss durch Wagenknechts Ehemann Oskar Lafontaine hält er für gering. Der ehemalige Saar-Ministerpräsident Lafontaine hatte sich ebenfalls für die Gründung einer neuen Partei ausgesprochen.

CDU-Fraktionsvorsitzender Stephan Toscani sagte hingegen, man dürfe diese Parteigründung in Zeiten von großer Regierungsunzufriedenheit nicht unterschätzen. Die Gründung einer neuen Bundespartei sei allerdings mit großen Herausforderungen verbunden.

Über dieses Thema hat auch die SR 3-Rundschau am 11.09.2023 berichtet.


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