Schrauben werden nach Gewicht verpackt (Foto: dpa)

Ruia fürchtet um seine Zukunft

red/Y. Schleinhege   17.12.2013 | 17:50 Uhr

Zum dritten Mal ist das Beckinger Schraubenwerk Ruia in der Insolvenz. Whitesell, ein amerikanischer Schraubenhersteller hat angekündigt Ruia übernehmen zu wollen. Doch die Geschäftsführung, der Betriebsrat und die Gewerkschaft fürchten, dass Whitesell mit seinem derzeitigen Vorgehen Kunden vergrault. Daher haben alle drei eine gemeinsame Resolution unterschrieben. In einer Betriebsversammlung wurde diese den Mitarbeitern vorgestellt.

Die 340 Mitarbeiter des Ruia-Werkes in Beckingen sind alles andere als begeistert. Ihre Firma ist, wie alle drei Werke bundesweit, insolvent. Die Zukunft: ungewiss. Eigentlich gibt es seit Sommer einen Übernahmevertrag mit dem US-Unternehmen Whitesell. Alles habe vielversprechend geklungen, so der Betriebsrat von Ruia, die Voraussetzungen seien gut gewesen. Inzwischen ist alles anders.

Gemeinsame Resolution gegen Whitesell

Whitesell hat Kontakt zu den Kunden von Ruia aufgenommen. Dabei ging es wohl um Preisverhandlungen. Offenbar hatte Whitesell dabei durchblicken lassen, dass die Kunden, sollten sie nicht mitziehen, nicht mehr beliefert würden. Die Kunden wurden daraufhin nervös und drohten abzuspringen.

Sollte das passieren, kann das Unternehmen nach Ansicht von Geschäftsleitung, Betriebsrat und Gewerkschaft nicht mehr lange überleben. Deswegen haben alle Drei eine gemeinsame Resolution verfasst. Whitesell hat darauf auch schon reagiert. Allerdings zeigte sich das Unternehmen überrascht und wies alle Vorwürfe zurück.

Bis Ende des Jahres kann Whitesell den Übernahmevertrag unterzeichnen. Eine rechtliche Handhabe dagegen hat Ruia nicht.

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