CDU, Grüne und Lehrerverbände fordern schnelle Maßnahmen für Förderschulen

Opposition und Lehrerverbände fordern schnelle Maßnahmen für Förderschulen

Janek Böffel / Onlinefassung: Anne Staut   29.11.2024 | 15:54 Uhr

Die Opposition und Lehrerverbände werfen der SPD-Landesregierung schwere Versäumnisse im Umgang mit den landeseigenen Förderschulen vor. Am Donnerstag hatte der Rechnungshof in seinem Jahresbericht von desaströsen Zuständen berichtet. Das Bildungsministerium teilte mit, es nehme die Kritik ernst.

Nachdem der Rechnungshof unter anderem von Schimmel in Klassenzimmern und Kellern, Fluchtwegen für Rollstuhlfahrer, die durch Fenster führen und insgesamt akuter Gesundheitsgefährdung für die Schüler berichtet hatte, drängen Opposition und Verbände auf schnelle Maßnahmen.

Video [aktueller bericht, 29.11.2024, Länge: 2:58 Min.]
Opposition und Lehrerverbände kritisieren Zustände an Förderschulen

CDU fordert umfassendes Sanierungsprogramm

Der Saarländische Lehrerinnen- und Lehrerverband kritisiert, der Zustand der Förderschulen passe ins Bild, Förderschulen würden vom Bildungsministerium stiefkindlich behandelt. Auch der Verband reale Bildung zeigt sich erschüttert. Es sei nun allerhöchste Zeit, diese Zustände zu ändern.

Aus der Opposition kommt ebenfalls scharfe Kritik. Der Bericht sei ein Armutszeugnis, so die bildungspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion Jutta Schmitt-Lang. Es brauche nun ein umfassendes Sanierungsprogramm.

"Akute Probleme wie Schimmel oder marode Sanitäreinrichtungen müssen umgehend behoben werden. Darüber hinaus brauchen wir einen verbindlichen Sanierungsplan mit klaren Prioritäten und Zeitvorgaben für alle landeseigenen Förderschulen", teilte Schmitt-Lang mit.

Der Grünen-Landesvorsitzende Volker Morbe, sagte, die Lage sei allen bekannt gewesen. Schulleitungen, Lehrkräfte und Eltern hätten immer wieder auf die Missstände hingewiesen. "Umso erstaunlicher ist es, dass so wenig unternommen wurde, um diese Missstände zu beseitigen", so Morbe.

Pläne für Erweiterungen an Förderschulen

Das Bildungsministerium selbst hatte in einer Stellungnahme mitgeteilt, dass man die Kritik sehr ernst nehme und es mittlerweile ein eigenes Referat für Bauen und professionelles Wartungs- und Instandsetzungsmanagement gebe. Man sei als Landesregierung auf einem guten gemeinsamen Weg.

Unter anderem weist das Bildungsministerium auch auf den Neubau der Webersbergschule in Homburg hin, die im Jahr 2028/29 ihren Betrieb aufnehmen soll. Auch für weitere Förderschulstandorte seien Pläne für Erweiterungen in der Entwicklung.

Über dieses Thema haben auch die SRinfo Nachrichten im Radio am 29.11.2024 berichtet.


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