Nadine Schön und Esra Limbacher vor dem Bundestag (Foto: SR)

Fürs Saarland im größten Bundestag aller Zeiten

Nelly Thelen   08.11.2021 | 17:30 Uhr

Nadine Schön (CDU) und Esra Limbacher (SPD) vertreten im Bundestag als Abgeordnete aus dem Saarland rund eine Million Menschen. Für Schön ist es die vierte Legislaturperiode, für Limbacher die erste. Die beiden Abgeordneten bewegen sich zwischen Anspruch und Wirklichkeit, Verantwortung, Amt und Karriere. Wir begleiten die beiden die kommenden vier Jahre.

Dies ist der Anfang einer Langzeitbeobachtung - wir begleiten die beiden saarländischen Bundestagsabgeordneten Nadine Schön (38 Jahre alt) und Esra Limbacher (32 Jahre alt) durch die neue Legislaturperiode.

Schön und Limbacher fürs Saarland in Berlin
Video [SR Fernsehen, (c) SR, 07.11.2021, Länge: 13:34 Min.]
Schön und Limbacher fürs Saarland in Berlin

Esra Limbacher von der SPD sitzt das erste Mal im Bundestag. Der 32-Jährige hat im Wahlkreis Homburg das Direktmandat gegen Markus Uhl von der CDU gewonnen. Er ist einer der vielen jüngeren Kandidaten der SPD, die nun in den Bundestag eingezogen sind und die nach den Krisen der Partei nun die SPD im Aufwind erleben. 

In der Union dagegen wird über Führung, Verjüngung und über mehr Verantwortung für Frauen diskutiert. Nadine Schön gehört mit ihren 38 Jahren zu den Jüngeren in der Fraktion. Sie setzt sich für Modernisierung und Digitalisierung ein.

Zuletzt war sie eine der stellvertretenden Vorsitzenden der Unionsfraktion und die Karriereleiter schien weiter nach oben zu führen. Jetzt aber muss sich ihre Partei erst in der Oppositionsrolle zurecht finden nach 16 Jahren Regierungsbeteiligung.

Unsere Beobachtung startet in Berlin mit der ersten Sitzung des neuen Bundestages und wir fragen Schön und Limbacher in ihren Wahlkreisen, was sie für das Saarland erreichen wollen.

Jenseits von E-Mobilität und Fahrradfahren

Limbacher hat sich als Neu-Abgeordneter viel vorgenommen: Er verspricht, sich für die vielen Arbeitsplätze in der Industrie im Saarland einzusetzen. Die müsse nachhaltiger produzieren, dabei müsse die Politik aber auch helfen, durch Förderungen zum Beispiel.

Er will in Berlin darauf aufmerksam machen, dass es jenseits der großen Städte noch viele solcher Arbeitsplätze etwa in der Automobilindustrie gebe. Ebenfalls wichtige Themen für ihn: Ein Altschuldenfonds für Kommunen und eine Reform des Wahlrechts damit der Bundestag nicht immer mehr Abgeordnete hat.

Der Jurist ist aber auch zuversichtlich, die Fraktion werde nicht widersprechen, die SPD einheitlich auftreten in Regierung und Parlament. 

Digitalisierung verbindet

Schön möchte Erwartungen nicht enttäuschen, verspricht deshalb auf Terminen im Wahlkreis ungern direkt etwas. Sie informiert sich lieber zuerst, was möglich ist und versucht, dann zu helfen. Dabei ganz wichtig für sie: die Vernetzung.

Sie will den Kommunen helfen, an Fördergelder aus Berlin zu kommen. Jede Bürgerin, jeder Bürger solle von der Couch aus die Behördengänge digital machen können. Sie fordert ein Digitalministerium und sie will einen pragmatischeren Datenschutz, der es den Menschen einfacher machen würde. 

Für ihre Partei wünscht sich die Juristin, dass sie die Oppositionszeit dazu nutzt, Inhalte zu akzentuieren und die Führungsfrage klärt - damit die CDU nicht da stehe wie die SPD vor wenigen Jahren mit einem Wechsel an der Spitze alle eineinhalb Jahre.

Vier Jahre haben Nadine Schön und Esra Limbacher Zeit, an der Umsetzung ihrer Versprechen zu arbeiten. In dieser Legislatur werden sie Gesetze mit verabschieden oder kritisieren. Parteivorsitzende werden gehen und kommen, Ministerinnen und Minister ernannt, die beiden Politiker werden einen neuen Kanzler mit wählen, durch Höhen und Tiefen ihrer Parteien gehen, Kompromisse werden geschlossen - als Abgeordnete werden sie Erwartungen erfüllen oder enttäuschen.

Dabei wird Nelly Thelen sie zwischendurch treffen und begleiten, in Berlin und im Saarland. Was können sie im Bundestag fürs Saarland erreichen, wo wirklich mit gestalten, was erleben sie und wie erleben sie die aktuellen Zeiten, die Politik. Schön und Limbacher machen Politik für eine Million - fürs kleine Saarland sind sie in Berlin. 

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