Displays sollen Autofahrer vor Wildwechseln warnen
21.000 Verkehrsunfälle mit Wildtieren haben sich laut Verkehrsministerium in den vergangenen fünf Jahren im Saarland ereignet – Tendenz steigend. Ein saarländisches Pilotprojekt, bei dem Displays Autofahrer vor Wildwechseln warnen, soll aufgrund seiner Erfolgsquote auf eine zweite Strecke ausgeweitet werden.
Auf der unfallbelasteten L131 zwischen St. Wendel und Werschweiler wurde im Jahr 2018 im Auftrag des saarländischen Verkehrsministeriums ein dynamisches Display installiert, das Autofahrer vor Wildwechseln warnt, sobald die Fahrzeuge in den Erfassungsbereich des Displays einfahren. Das Projekt basiert auf der Annahme, dass Autofahrer besser auf ein dynamisches Warnsignal reagieren als auf herkömmliche Verkehrsschilder – und so ihre Fahrweise anpassen.
Zahlen des saarländischen Verkehrsministeriums wollen die Wirkung des Displays belegen: Während die Verkehrsunfälle mit Wild in den Jahren 2018 auf 2019 landesweit um knapp sieben Prozent von 4141 auf 4443 Verkehrsunfälle anstiegen, war auf der Pilot-Strecke L131 in einem Vorher-/Nachher-Vergleich ein Rückgang der Verkehrsunfälle um knapp 35 Prozent verzeichnet worden (2018: 49 Unfälle; 2019: 32). Auch Rückmeldungen von Bürgern würden zeigen, dass Autofahrer durch die Ansprache des Displays die Strecke vorsichtiger befahren.
Wegen des positiven Ergebnisses erweitert das saarländische Verkehrsministerium das Projekt nun auf die B41. Sie gilt landesweit als eine der Straßen mit der höchsten Wildunfallbelastung. Hier sind mittlerweile zwei Displays installiert worden. "Wenn Verkehrsteilnehmer mit angepasster Geschwindigkeit auf Strecken mit Wildwechsel unterwegs sind, sinkt das Unfallrisiko messbar. Die Wildwarn-Displays sind ein gutes Instrument, um die Menschen im Straßenverkehr für das Risiko eines Wildunfalls zu sensibilisieren", sagt Saarlands Verkehrsministerin Anke Rehlinger (SPD).
