LSVS-Logo (Foto: Imago/Becker&Bredel)

LSVS-Aufarbeitung kostet 1,3 Millionen Euro

Thomas Gerber   06.03.2019 | 06:53 Uhr

Die Aufarbeitung des Finanzskandals beim Landessportverband LSVS verschlingt für Gutachter, Sachverständige und Berater insgesamt vermutlich rund 1,3 Millionen Euro öffentliches Geld. Das geht aus einer Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage des Linken-Abgeordneten Jochen Flackus hervor.

Allein für den Konsolidierungsberater hat der LSVS bis Ende Oktober knapp 450.000 Euro berappen müssen. Hinzu kommen weitere Berater und Rechtsanwälte nicht nur beim LSVS, sondern etwa auch beim Innenministerium, das 120.000 Euro an eine Anwaltskanzlei bezahlt hat.

Dickster Brocken im Berater-, Gutachter- und Sachverständigenkonvolut rund um den LSVS dürfte der von der Staatsanwaltschaft eingeschaltete Wirtschaftsforensiker werden. Im August vergangenen Jahres war der ermittelnde Oberstaatsanwalt im Untersuchungsausschuss bereits von etwa 400.000 Euro Honorarkosten ausgegangen.

Wer übernimmt die Kosten?

Der Experte sollte eigentlich bereits im November seine Arbeit beendet haben - jetzt aber dauert es bis Ende März. Die Landesregierung geht nun davon aus, dass die erste Schätzung "nicht unerheblich überschritten werden könnte". Konkrete Zahlen wollte auch die Staatsanwaltschaft auf SR-Anfrage nicht nennen - zwischen 600.000 und 700.000 Euro scheinen inzwischen aber durchaus realistisch.

Ob dieses Geld tatsächlich am Steuerzahler hängenbleibt, hängt vom Ausgang der Strafverfahren ab. Insbesondere dem wegen Haushaltsuntreue, das sich gegen sämtliche acht ehemalige LSVS-Präsidiumsmitglieder und Ex-Hauptgeschäftsführer Paul Hans richtet. Sollten sie in dieser Sache tatsächlich angeklagt und gar verurteilt werden, müssten sie die Verfahrenskosten einschließlich Gutachter zahlen.

Dossier
Die Finanzaffäre beim LSVS
Der Landessportverband für das Saarland (LSVS) ist von einer Finanzaffäre betroffen. Seit Bekanntwerden im Dezember 2017 dringen immer mehr Details an die Öffentlichkeit. Wir zeichnen die bisherige Entwicklung nach.

Über dieses Thema wurde auch in den Hörfunknachrichten des SR vom 06.03.2019 berichtet.

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