Neubau eines Wohnhauses in Saarbrücken (Foto: IMAGO / Becker&Bredel)

Bauherren können doch noch auf KfW-Förderung hoffen

  01.02.2022 | 19:08 Uhr

Nach dem in der vergangenen Woche überraschend verkündeten KfW-Förderstopp bei energieeffizienteren Gebäuden hat sich die Bundesregierung auf eine Lösung geeinigt. Demnach soll über alle bis 24. Januar eingegangenen, förderfähigen Anträge entschieden werden. Darunter sind auch mehr als 100 Anträge aus dem Saarland.

Tausende private Bauherren und Unternehmen bundesweit können nach dem plötzlichen KfW-Förderstopp nun doch mit Geld für ihre energieeffizienten Häuser rechnen. Anträge, die vor der Notbremse am 24. Januar gestellt wurden, werden noch nach den alten Kriterien bearbeitet. Darauf einigte sich die Bundesregierung am Dienstag.

Bundesweit geht es um 24.000 Anträge. Darunter seien auch mehr als 100 Anträge aus dem Saarland für etwa 1200 Wohneinheiten, sagte Saar-Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD).

Klarer Schnitt nach dem 24. Januar

"Diejenigen, die einen Antrag gestellt haben, können damit rechnen, dass sie gefördert werden, insofern der Antrag förderfähig ist", sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) am Dienstag.

Danach soll es aber einen klaren Schnitt geben. Damit gehen diejenigen Häuserbauer leer aus, die in der letzten Januarwoche noch einen Förderantrag für ein sogenanntes Effizienzhaus 55 stellen wollten. Für andere Bauvorhaben dagegen soll es neue Programme geben.

Förderprogramm vorzeitig abgebrochen

Die Bundesregierung hatte das bisherige Förderprogramm für Sanierung und Neubau von energieeffizienten Häusern vorzeitig abgebrochen, weil es viel zu viele Anträge gab. Statt nach dem 31. Januar konnten schon am 24. Januar keine Anträge mehr eingereicht werden. Habeck sprach von einer Notbremse. An der Entscheidung hatte es unter anderem auch aus dem Saarland scharfe Kritik gegeben.

Es tue ihm wirklich weh mit der Entscheidung so viel Enttäuschung bei den Hausbauern ausgelöst zu haben, sagte Habeck. "Der Abbruch war kein politisches Glanzstück, das muss man eindeutig zugeben".

Gleichwohl sei er aber zwingend und notwendig gewesen, sonst wäre das Programm auf ein Volumen 14 Milliarden Euro zugelaufen. Dieses Geld habe er nicht bewilligt bekommen. Auch für die rund 24.000 bis zum Förderstopp am 24. Januar gestellten, aber noch nicht bewilligten Anträge reichte das Geld schon nicht mehr aus.

Geld soll aus Energie- und Klimafonds umgeschichtet werden

Anhängig waren zu dem Zeitpunkt noch Anträge im Volumen von 7,2 Milliarden Euro. Es standen nach Regierungsangaben aber nur noch 1,8 Milliarden Euro Haushaltsmittel zur Verfügung. Nun nimmt die Bundesregierung für die bereits gestellten Anträge 5,4 Milliarden Euro zusätzlich in die Hand. Das Geld soll aus dem Energie- und Klimafonds kommen - und steht damit für andere Klimaschutzinvestitionen nicht mehr zur Verfügung.

Über dieses Thema berichteten die SR-Hörfunknachrichten am 01.02.2022.

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