Junge Union fordert Rücktritt von Tobias Hans

Eine Rücktrittsforderung aus den eigenen Reihen: Für die Junge Union ist Ex-Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) als Abgeordneter des saarländischen Landtags nicht mehr tragbar. Hans hatte wegen eines Termins in seinem Nebenjob die Haushaltsdebatte im Landtag verpasst.

Es sei unerhört, dass Hans aufgrund eines Kundentermins im kanadischen Toronto bei der Haushaltsdebatte gefehlt habe, erklärte der saarländische JU-Vorsitzende Fabian Laßotta am Freitag in einer Pressemitteilung.

Und Laßotta legte mit scharfen Worten nochmal nach. Der Ex-Ministerpräsident solle sich besser ganz auf seinen Nebenjob als Berater konzentrieren und Platz für Abgeordnete machen, die das Mandat in den Mittelpunkt ihrer Tätigkeit stellen würden. "Es wird immer deutlicher, dass Hans so wenig zum Saarland passt, wie bayerische Weißwurst zum Schwenker", so Laßotta.

Auch CDU-Fraktion äußert sich kritisch

In der Landtagsfraktion zeigte man Verständnis für die Forderungen des Parteinachwuchses. "Der Unmut über Tobias Hans, der zurzeit öffentlich vorwiegend durch seine Nebentätigkeiten wahrgenommen wird, ist nachvollziehbar", sagte der parlamentarische Geschäftsführer Raphael Schäfer auf SR-Anfrage.

Schäfer betonte ebenfalls, dass das Landtagsmandat für einen Abgeordneten im Mittelpunkt seiner Tätigkeit stehen sollte. "Das erwarten wir auch von Tobias Hans, und das haben wir ihm heute im Rahmen einer Sitzung des Fraktionsvorstandes verdeutlicht", so Schäfer.

Hans ist Topverdiener im Landtag

Dass sein Mandat tatsächlich im Mittelpunkt stehe, hatte Hans zuvor immer wieder gegenüber Medien betont, nachdem bekannt geworden war, dass er als Unternehmensberater neben seinen Abgeordneteneinkünften monatlich rund 8000 Euro zusätzlich verdient.

Nachdem Hans in der Haushaltsdebatte am Dienstag und Mittwoch im Landtag fehlte, hatte die Saarbrücker Zeitung berichtet, dass der CDU-Politiker einen Kunden seiner Beratungsfirma, den Unternehmer Giuseppe Ferraro, zu einem Termin nach Kanada begleitet hatte. Hans erklärte gegenüber der SZ, er habe sich ordnungsgemäß abgemeldet und sei nicht als Redner im Landtag vorgesehen gewesen. Das bestätigte seine Fraktion der Zeitung.

Über dieses Thema berichten die SR-Hörfunknachrichten am 20.10.2023.

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