Logo der Partei „Bündnis 90 die Grünen“ (Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Michael Reichel)

Grünen-Doppelspitze klagt über "chaotische Zustände"

mit Informationen von Christoph Grabenheinrich   25.07.2022 | 16:25 Uhr

Die Lage bei den Saar-Grünen spitzt sich weiter zu. Nun haben sich die beiden Vorsitzenden Uta Sullenberger und Ralph Nonninger in einem Brief an ihre Mitglieder gewandt. Darin finden sie deutliche Worte. Der angestoßene Reformprozess sei demnach gefährdet.

Der innerparteiliche Streit bei den Saar-Grünen geht in die nächste Runde: Die beiden Vorsitzenden, Uta Sullenberger und Ralph Nonninger, klagen in einem Brief an die Mitglieder über den "chaotischen Zustand" des Landesverbandes.

Der bisher konstruktive Reformprozess bei den Saar-Grünen sei festgefahren. Teile des Landesvorstands, die die beiden dem Lager von Ex-Landeschef Hubert Ulrich zurechnen, torpedierten diesen in "erschreckendem Maße" und blockierten die mühevoll vereinbarten Schritte.

So soll der Kreisverband Saarlouis, in dem Ulrich die Mehrheit hat, in der beschlossenen Strukturkommission ein deutliches Übergewicht bekommen. Dann würden dort alle Fäden in der Hand gehalten.

Doppelspitze fürchtet Entmachtung

Die grüne Doppelspitze fürchtet gar, vom Ulrich-Lager kalt gestellt zu werden. Die Mehrheit im Vorstand versuche demnach, mit Hilfe einer neuen Geschäftsordnung den geschäftsführenden Vorstand und die beiden Vorsitzenden zu entmachten – zugunsten einer Stärkung des politischen Geschäftsführers. Derzeit ist das Torsten Reif, die Beziehung zwischen ihm und den beiden Vorsitzenden gilt als zerrüttet.

Auf SR-Anfrage erklärt dieser, der Vorstand habe nichts vom Brief der beiden Vorsitzenden gewusst. Man arbeite nun an einer Entgegnung. Sullenberger und Nonninger fordern derweil, möglichst bald einen Landesparteitag einzuberufen, behalten sich aber auch den Gang vor das Bundesschiedsgericht der Partei vor.

Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 25.07.2022 berichtet.

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