Mitarbeiter der Post beteiligen sich an einem Warnstreik. (Foto: picture alliance/dpa | Jens Büttner)

Briefträger und Paketzusteller demonstrierten in Berlin – auch aus dem Saarland

  09.10.2023 | 21:05 Uhr

Zehntausende Briefträger und Paketzusteller haben am Montag in Berlin für gute Arbeitsbedingungen und Jobsicherheit in der Post- und Paketbranche protestiert. Auch Beschäftigte aus dem Saarland waren dabei. Hintergrund ist eine geplante Reform des Postgesetzes.

Beschäftigte der Deutschen Post haben am Montagmittag am Brandenburger Tor in Berlin dafür demonstriert, dass sich die Arbeitsbedingungen in der Post- und Paketbranche nicht noch mehr verschlechtern. Mehrere Zehntausend Menschen haben daran teilgenommen. Auch 150 Postbeschäftigte aus dem Saarland sind dabei.

Anlass waren die Pläne der Bundesregierung für eine Reform des Postgesetzes. Diese sieht unter anderem vor, der Post mehr Zeit für die Zustellung von Briefen einzuräumen, wenn diese dafür verlässlicher ankommen. Zudem zielt die Reform auf mehr Wettbewerb ab. 

Gleiche Wettbewerbsbedingungen gefordert

Verdi fordert unter anderem gleiche Wettbewerbsbedingungen für die unterschiedlichen Unternehmen am Markt. So soll es verboten werden, die Zustellung von Briefen und Paketen an Subunternehmen zu vergeben. Im schrumpfenden Briefmarkt dürfe der Wettbewerb nicht verschärft werden, da dies Zehntausende Arbeitsplätze kosten würde.

Nach Angaben von Verdi wird die Post auch in Zukunft an sechs Tagen in der Woche Briefe zustellen.

Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 09.10.2023 berichtet.


Mehr zur Post- und Paketbranche

Subunternehmer im Fokus
Bundestag berät über Lage von Paketboten
Die schwierigen Arbeitsbedingungen vieler Paketboten haben nach dem Saar-Landtag jetzt auch den Bundestag beschäftigt. Die Linksfraktion brachte am späten Donnerstagabend einen Antrag für ein Verbot von Subunternehmen in der Paketbranche ein. Unter den Regierungsfraktionen gehen die Meinungen weit auseinander, ob strengere Regeln wirklich nötig sind.
Nach SR-Berichten
Landtag will Paketboten besser schützen
Der saarländische Landtag will Paketboten besser vor Ausbeutung schützen. Die Abgeordneten verabschiedeten einen entsprechenden Antrag der SPD, ein inhaltlich ähnlicher Antrag der CDU wurde abgelehnt. Zuletzt hatten SR-Recherchen prekäre Arbeitsbedingungen bei Subunternehmen des Versandriesen Amazon aufgedeckt.
Subunternehmer im Fokus
Völklinger Amazon-Fahrer: großer Druck und Lohnprellerei
Zusteller von Amazon-Paketen am Standort Völklingen beklagen harte Arbeitsbedingungen und Lohnprellerei. In erster Linie machen sie dafür ihre Chefs verantwortlich, die Subunternehmer von Amazon sind. Doch interne Unterlagen legen nahe: Verträge zwischen Amazon und ihren Subunternehmern scheinen die Ausbeutung zu begünstigen.
Nach SR-Berichterstattung
Saar-Arbeitsministerium will Gesetzesänderung in Paketbranche
Nach der SR-Berichterstattung über die Ausbeutung von Zustellern von Amazon-Paketen drängt das saarländische Arbeitsministerium weiter auf eine Gesetzesänderung. Wie das Ministerium auf Anfrage mitteilte, besteht in der Paketbranche dringender Handlungsbedarf.
Bundesregierung „prüft“ Vorschlag
Paketboten am Limit: Keine Besserung in Sicht
Der Bundesrat will die Arbeitsbedingungen von Paketboten verbessern. An einer entsprechenden Initiative hat auch das Saarland mitgewirkt. Doch der Vorstoß droht ins Leere zu laufen.

Artikel mit anderen teilen


Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja