Rehlingen plant Wohncontainer für 30 Personen

Container für Geflüchtete in Rehlingen geplant

  15.02.2024 | 16:30 Uhr

In der Gemeinde Rehlingen-Siersburg sollen Container für Geflüchtete errichtet werden. Sie bieten Platz für rund 30 Menschen. Die Gemeinde investiert dafür rund 500.000 Euro.

Die Unterbringung von Geflüchteten stellt viele Gemeinden im Saarland vor große Herausforderungen. Unter anderem fehlt es am notwendigen Wohnraum.

Manche Gemeinden wie etwa Ensdorf oder Friedrichsthal behelfen sich deshalb mit Wohncontainern. Im Ortsteil Rehlingen in der Gemeinde Rehlingen-Siersburg gibt es nun Pläne, Container für bis zu 30 Menschen aufzustellen. Zuerst hatte die Saarbrücker Zeitung darüber berichtet.

Wenig Leerstand in Rehlingen-Siersburg

Bürgermeister Joshua Pawlak sagte im SR-Interview. bereits vor der Flüchtlingskrise habe es in der Gemeinde wenig Leerstand gegeben. Das wirke sich jetzt auch in der aktuellen Situation aus.

"Manchmal sind die Wartezeiten länger bis wir entsprechenden Wohnraum anmieten können", so Pawlak. Es brauche daher eine Unterkunft, in der die Menschen erstmal für ein paar Tage oder Wochen untergebracht werden könnten, bevor privater Wohnraum zur Verfügung stehe.

Container statt Hallen und Dorfgemeinschaftshäuser

Seit vergangenem Jahr nutzt die Gemeinde dafür bereits ein Vereinshaus. Nun wolle man aber die Kapazitäten erweitern, "dass wir mehr Spielraum haben und nicht noch weitere Hallen oder Dorfgemeinschaftshäuser im Notfall belegen müssen", erläutert der Bürgermeister der Gemeinde.

Hier sollen dann die Container zum Einsatz kommen. Sie werden in der Saarstraße in Rehlingen aufgestellt. Dort muss nun zunächst aber noch ein anderes Gebäude abgerissen werden.

Container kosten rund 500.000 Euro

Der Abriss sei bereits geplant gewesen, so Pawlak. Die Kosten dafür betragen rund 100.000 Euro. Hinzu kommen 500.000 Euro für die Container. Die Gemeinde übernimmt die Kosten.

Im Vergleich zu anderen möglichen Lösungen seien die Kosten aber immer noch im Rahmen. Die Gemeinde habe sich im vergangenen Jahr etwa alternativ alte Verwaltungsgebäude im Industriegebiet angesehen. "Dort wären die Investitionskosten deutlich höher".

Über dieses Thema hat auch die SR 3-"Region am Nachmittag" am 15.02.2024 berichtet.


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