Berufsbetreuer fordern leistungsgerechte Bezahlung

Berufsbetreuer sollen besser bezahlt werden

Markus Person / Onlinefassung: Rebecca Wehrmann   16.10.2023 | 07:14 Uhr

Der Verband der Berufsbetreuer im Saarland beklagt immer größere Arbeitsbelastungen. Gründe sind nach eigenen Angaben immer mehr Bürokratie und immer schwierigere Betreuungsfälle. Deshalb suchten sich Berufsbetreuer zunehmend neue Tätigkeitsfelder.

Berufsbetreuer unterstützen Menschen in rechtlichen Angelegenheiten, die sich wegen einer Erkrankung oder Behinderung ganz oder teilweise nicht selbst darum kümmern können. Das heißt, sie helfen etwa bei der Antragstellung bei Behörden oder auch bei der Finanzplanung. Sie können aber auch bei der medizinischen Planung eingreifen.

Mehr Arbeit bei gleicher Bezahlung

So vielfältig wie die Aufgaben, seien aber auch die Probleme, sagt der Verband der Berufsbetreuer: Härtere Fälle mit mehr Aggressionspotenzial, immer mehr Bürokratie und immer längere Wartezeiten bei den Ämtern. Der Aufwand steige, nicht aber die Bezahlung.

Da diese seit Jahren stagniere, müssten viele Berufsbetreuer immer mehr Fälle übernehmen, um finanziell über die Runden zu kommen. Darunter leide letztlich die Qualität der Betreuung.

Viele Betreuer würden sich deshalb von dem Beruf verabschieden und in neue Jobs gehen, eine alarmierende Entwicklung für den Berufsverband. Der fordert eine höhere Vergütung. Im Sozialministerium stößt die Kritik wiederum auf offene Ohren. Dort will man das Thema bessere Bezahlung zeitnah auf die Agenda setzen.

Hoffnung auf geändertes Betreuungsgesetz

Außerdem erhofft man sich von einer Anpassung des Betreuungs-Organisations-Gesetzes künftig weniger bürokratischen Aufwand sowohl in der Berufs- als auch der freiwilligen Betreuung.

Im Saarland erhielten im ersten Halbjahr dieses Jahres knapp 19.000 Menschen eine Form der Betreuung. In über 40 Prozent der Fälle übernahmen Familienangehörige die Betreuung, mehr als ein Drittel der Betreuten wurden durch Berufsbetreuer vertreten.

Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 16.10.2023 berichtet.


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