Saarländisches Bündnis warnt vor der Streichung von Feiertagen

Saarländisches Bündnis warnt vor der Streichung von Feiertagen

  07.04.2025 | 17:51 Uhr

Im Saarland warnt ein Bündnis aus Kirchen, Synagogengemeinde und Gewerkschaften davor, den Sonntagsschutz aufzuweichen und Feiertage zu streichen. Die "Allianz für den freien Sonntag" erklärte, dies wäre ein Angriff auf den inneren Zusammenhalt der Gesellschaft.

Bereits seit Tagen wird kontrovers darüber diskutiert, ob zur Finanzierung der geplanten Milliardenschulden in Deutschland ein Feiertag gestrichen werden soll. Ökonomen hatten den Vorschlag gemacht. Das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft hat sogar vorgerechnet, dass ein zusätzlicher Arbeitstag bis zu 8,6 Milliarden Euro mehr Wirtschaftswachstum bringen könnte.

"Angriff auf den inneren Zusammenhalt unserer Gesellschaft"

Kritik kommt nun von der Allianz für den freien Sonntag im Saarland. Die geplanten Sonderöffnungszeiten an Sonn- und Feiertagen sowie die angepeilte Streichung von Feiertagen, wie sie derzeit von der Wirtschaft propagiert werde, seien ein Angriff auf den inneren Zusammenhalt unserer Gesellschaft.

„Der gesetzlich garantierte Sonn- und Feiertagsschutz sorgt für den Erhalt der Gesundheit durch Erholungszeiten, für die Pflege des Familienlebens und von Freundschaften sowie der Möglichkeit, ehrenamtlichen und gemeinschaftlichen Tätigkeiten in Vereinen, Verbänden, Kirchen und anderen Organisationen nachzugehen“, so die Allianz.  

Die landesweite Initiative, deren Mitglieder Akteure der Kirchen, Gewerkschaften und der jüdischen Synagogengemeinde sind, betont, dass die Sonntage und arbeitsfreie Feiertage zur Erhaltung der Arbeitskraft der arbeitenden Menschen und zum Erhalt des Wohlstandes dienten.

Auch Handwerkspräsident sieht Vorteile in Streichung

Auch der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, Jörg Dittrich, hatte sich am Wochenende für die Streichung eines Feiertages ausgesprochen.

"Einen Feiertag zu streichen, brächte ein paar Milliarden, würde aber vor allem das Signal senden: Wir nehmen die Herausforderungen gemeinsam an und packen es jetzt alle zusammen an“, so Dittrich in der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Die neuen Realitäten erforderten einen fröhlichen Fleiß, um das Erworbene zu erhalten.

Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 07.04.2025 berichtet.


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