Weltkrebstag - Fortschritte bei Therapie und gesellschaftlicher Wahrnehmung

Über 3000 Saarländer sterben pro Jahr an Krebs

  04.02.2024 | 17:31 Uhr

Im Jahr 2022 sind im Saarland 3391 Menschen an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben. Der Welt-Krebstag will auf die Krankheit aufmerksam machen und mahnt zur Vorsorge.

Die Zahl der Menschen im Saarland, die an den Folgen von Krebs gestorben sind, ist weiter gestiegen. Standen 2021 nach Auskunft des Gesundheitsministeriums noch etwas mehr als 3200 Verstorbene im Krebsregister, ist diese Zahl nach Angaben des Statistischen Landesamtes im Jahr 2022 auf 3391 Menschen gestiegen. Darunter waren 1824 Männer und 1567 Frauen.

2021 traten den Angaben zufolge rund 20 Prozent aller Tumorerkrankungen bei Männern und Frauen unter 60 Jahren auf. Die häufigsten bösartigen Tumorerkrankungen waren in diesem Jahr: Lungenkrebs (1017 Fälle), Brustkrebs bei Frauen (993 Fälle), Prostatakarzinom bei Männern (893 Fälle), Darmkrebs (847 Fälle) und Schwarzer Hautkrebs (333 Fälle).

Krebs Ursache für 22 Prozent aller Todesfälle verantortlich

Bei den an Krebs Verstorbenen 2022 waren bösartige Neubildungen an Lungen und Bronchien mit 725 Fällen die mit Abstand häufigste Krebsart. Es folgten Tumore an der Brust (309 Fälle), der Bauchspeicheldrüse (Pankreas, 229 Fälle), den Harnorganen (227 Fälle) und der Prostata (205 Fälle).

Der Anteil der Krebserkrankungen an allen Todesfällen hat sich in den vergangenen 20 Jahren kaum verändert, auch wenn die Zahl der Krebstoten zwischen 2002 und 2022 um 4,7 Prozent zurückgegangen ist. 22 Prozent aller Todesfälle waren 2022 auf Krebs zurückzuführen. Rund 98 Prozent aller an Krebs verstorbenen Saarländerinnen und Saarländer waren 60 Jahre und älter.

Viele Krebserkrankungen sind potenziell vermeidbar

Rund 30 bis 50 Prozent aller Krebserkrankungen können nach Angaben des saarländischen Gesundheitsministeriums auf Risikofaktoren und den persönlichen Lebensstil zurückgeführt werden – das heißt, sie wären potenziell vermeidbar.

Besonders der Verzicht auf das Rauchen, ausreichende Bewegung, ein gesundes Körpergewicht, eine ausgewogene Ernährung mit einem hohen Anteil an Obst und Gemüse, wenig Alkoholkonsum und der Schutz vor übermäßiger UV-Strahlung können das individuelle Erkrankungsrisiko verringern.

Früherkennung in Anspruch nehmen

Gesundheitsminister Magnus Jung (SPD) ruft anlässlich des Welt-Krebstags dazu auf, die Früherkennungsuntersuchungen in Anspruch zu nehmen. "Mein Appell lautet auch in diesem Jahr: Informieren Sie sich über die für Sie angebotenen Krebsfrüherkennungsuntersuchungen und vereinbaren Sie einen Termin für Ihre Krebsvorsorge mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt."

Zusammen mit einer gesunden Lebensweise könne man dadurch einen entscheidenden Beitrag für die persönliche Gesundheit leisten.

Werden Tumore im Rahmen von Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchungen frühzeitig entdeckt, können sie häufig schonender behandelt werden. Zudem steigt die Chance einer dauerhaften Heilung.


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