Stolpersteine im Straßenpflaster zum Gedenken an jüdische Opfer des Nazionalsozialismus (Foto: picture alliance/dpa | Federico Gambarini)

Saarbrücken plant 25 weitere Stolpersteine

  08.02.2022 | 19:56 Uhr

In Saarbrücken sollen 25 weitere Stolpersteine verlegt werden. Nach Angaben der Verwaltung in Stadtteilen, in denen es bislang kaum Möglichkeiten des Gedenkens gibt. Der Stadtrat hat den Plänen zugestimmt.

In Dudweiler, Jägersfreude, Bischmisheim, Ensheim, Malstatt und Burbach plant die Stadt Saarbrücken 25 weitere Stolpersteine zu verlegen. Sie sollen an Menschen erinnern, die von den Nationalsozialisten verfolgt, vertrieben und ermordet wurden.

Gedenken an Opfer

Die Opfergruppe, die bedacht wird, soll erweitert werden. Die neuen Steine sollen neben jüdischen Opfern, Sinti und Roma, Euthanasieopfern sowie Homosexuellen auch an die Ausrottung ganzer Familien, an ältere Frauen und Männer sowie Kinder erinnern.

Bisher gibt es in Saarbrücken 38 Stolpersteine. Die ersten wurden 2010 verlegt, die vorerst letzten 2019. Die Anregung für weitere Stolpersteine kam nach Angaben der Stadt von einem Bürger. Seine Tante, Mathilde Tausend aus Bischmisheim, sei aufgrund ihrer psychischen Erkrankung im Holocaust ermordet worden.

Lebendige Erinnerungskultur

"Stolpersteine tragen zu einer lebendigen Erinnerungskultur in der Stadt bei. Sie machen die Opfer des Nationalsozialismus in unseren Straßen wahrnehmbar und verhindern so, dass wir vergessen, welches Unrecht ehemaligen Bürgerinnen und Bürgern Saarbrückens widerfahren ist", sagte Saarbrückens Oberbürgermeister Uwe Conradt.

Die Stadt will Paten suchen, die sich an den Kosten für die Stolpersteine beteiligen. Dies könnten zum Beispiel Privatpersonen, aber auch Vereine sein. Der Stadtrat hat am 8. Februar in seiner Sitzung den Plänen für die neuen Stolpersteine zugestimmt.

Die Verlegung von Stolpersteinen geht auf den Künstler Gunter Demnig zurück. Er hatte 1992 damit begonnen. Die abgerundeten, quadratischen Messingtafeln sind mit eingravierten Lettern versehen und auf einem Betonwürfel angebracht.

Über dieses Thema hat auch die SR 3-Rundschau am 01.02.2022 berichtet.

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