Öffentlichkeitsfahndung nach Trickbetrug in Neunkirchen

Trickbetrüger erbeuten in Neunkirchen mit Zaubertricks 90.000 Euro

  11.10.2023 | 14:06 Uhr

Zwei Monate nach einem Trickbetrug sucht die Polizei nun mit einem Fahndungsfoto nach der Haupttäterin. Diese hatte sich als Heilerin ausgegeben und auf dem Lübbener Platz in Neunkirchen von einer 65-Jährigen 90.000 Euro erbeutet.

Am 9. August gegen 14.30 Uhr wurde eine 65-Jährige auf dem Lübbener Platz in Neunkirchen Opfer einer Betrugsmasche. Nun bittet die Polizei im Rahmen einer Öffentlichkeitsfahndung um Mithilfe aus der Bevölkerung.

Die Geschädigte sei von einer unbekannten Frau angesprochen worden, die ihr sagte, dass ihr Sohn und ihre Tochter aufgrund eines Fluches bald sterben würden. Auch sie werde krank und hätte in diesem Zuge auch den Verlust von Barmitteln zu befürchten. Dies könne die Geschädigte jedoch mittels diverser Rituale und der Übergabe von Bargeld verhindern.

Trick mit Ei sollte Glaubwürdigkeit verdeutlichen

"Daraufhin hat die Geschädigte auf Anraten der Täterin einen naheglegenen Lebensmittelmarkt aufgesucht und hat dort Eier gekauft", so Marco Wagner von der in Polizei Neunkirchen. Nach der Rückkehr habe man ein Ritual durchgeführt, indem man das Ei in eine Tüte gesteckt habe.

"Nach einem Zauberspruch, mehr oder weniger, hat dann die Täterin das Ei noch mal herausgenommen und hat es dann geöffnet und in der Folge kam eine schwarze Flüssigkeit heraus, was der Geschädigten dann Angst verbreitet hat, dass diese Krankheitsgeschichte doch stimmen könnte", so Wagner. Im Anschluss sei eine zweite Frau dazugekommen, die noch einmal bestätigt habe, dass die Heilerin auch ihr bereits geholfen hätte.

Rückgabe des Bargeldes vorgetäuscht

Schließlich habe die Geschädigte der Täterin und deren Mittäterin 90.000 Euro Bargeld übergeben, um dieses in ein Geschirrtuch zu wickeln und zu segnen. Nach der Durchführung diverser Rituale täuschten die Täterinnen die Rückgabe des Bargeldes vor.

Hierzu überreichten sie der Geschädigten in Zeitungspapier verpackte Papierzuschnitte, die in Form und Gewicht in etwa übereinstimmten mit dem ursprünglichen Geldbündel. Das echte Bargeld behielten sie ein.

Den Betrug habe die Geschädigte erst drei Tage später bemerkt, nach Durchführung weiterer Rituale. Hinweise nimmt die Polizei in Neunkirchen entgegen.

Über dieses Thema hat auch die SR 3 Sendung "Region am Mittag" am 11.10.2023 berichtet.


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