Rund 190 Unwetter-Einsätze im Saarland

mit Informationen von Christine Alt   07.02.2022 | 17:11 Uhr

In der Nacht zum Montag hat es im Saarland rund 190 Unwettereinsätze gegeben. Nach Polizeiangaben wurden Keller und Straßen überflutet und Bäume sind umgestürzt. Besonders betroffen waren unter anderem die Gemeinde Kleinblittersdorf und der Saarpfalz-Kreis.

Die Haupteinsatzgebiete lagen in der Nacht auf Montag in Kleinblittersdorf, dem Saarpfalz-Kreis, dem Regionalverband Saarbrücken und dem Landkreis Saarlouis. Nach Angaben der Polizei mussten die Einsatzkräfte ausrücken, um überflutete Straßen zu sperren. Vielerorts war Wasser in Keller eingedrungen oder Bäume waren umgestürzt.

Katastrophenalarm in Kleinblittersdorf

In der Gemeinde Kleinblittersdorf hat starker Regen dazu geführt, dass gegen Mitternacht Sturzfluten durch mehrere Ortsteile geschossen sind. Die Feuerwehr war im Großeinsatz.

Besonders betroffen waren der Hauptort Kleinblittersdorf und Auersmacher. Wassermassen bahnten sich ihren Weg aus dem Wald den Berg hinunter ins Dorf. Dabei wurde ein Auto mitgerissen. Die Straße wurde teilweise unterspült. Mittels Sirenen wurde um Mitternacht Katastrophenalarm ausgelöst - auch um die Bürger zu wecken und vor der Gefahr durch die Wassermassen zu warnen.

Geröll verstopfte Gullis in der Scherbachstraße

Geröll aus dem Wald hatte Gullis verstopft. Nachdem Bürger und die Feuerwehr die Gullis rausgehoben hatten, konnte wieder mehr Wasser in den Kanal abfließen. Nach etwa einer Stunde hatte sich die Lage wieder beruhigt.

Bürgermeister Rainer Lang sagte dem SR, glücklicherweise seien die Schäden nicht so gravierend, wie bei dem Unwetter im Jahr 2018. Das habe auch daran gelegen, dass die Feuerwehr sehr schnell reagiert habe.

Lob für Einsatzkräfte

Auch Anwohner äußerten sich gegenüber dem SR lobend über die Einsatzkräfte. Mit ihrem schnellen und engagierten Handeln hätten sie Schlimmeres verhindert.

Die Gemeinde hatte nach dem schweren Hochwasser 2018, das zu zahlreichen Schäden geführt hatte, nachgerüstet. Eine Staumauer wurde vergrößert und verbreitert, zum Abfangen von Geröll und Gehölz wurden "Wellenbrecher" eingerichtet.

Langer, permanenter Regen

Der Regen der vergangenen Nacht sei so stark nicht gewesen, sagt Lang, dafür aber permanent und flächendeckend - also auch auf Wiesen und Feldern. Dieses Wasser habe sich gesammelt.

Die Gitter der Abläufe waren durch Steine und Äste verstopft - das passiert nach den Worten von Bürgermeister Lang trotz regelmäßiger Kontrolle und Reinigung der Gitter sehr schnell. Jetzt sollen die Gitter vergrößert werden.

Hochwasser und Unfall in Fechingen

In Fechingen trat nach Feuerwehrangaben der Saarbach über die Ufer. Der kleine Bach, der normalerweise einen Pegel von 40 Zentimetern aufweist, hatten gegen 3.00 Uhr nachts eine Pegelspitze von 2,43 Metern. In einigen Gebäuden standen dadurch Keller unter Wasser.

Außerdem gab es einen Unfall auf der A6 in Höhe Fechingen aufgrund von Aquaplaning. Derzeit sind laut Polizei keine Verletzten bekannt.

Hochwasserlage angespannter als erwartet

Nach Angaben des Hochwassermeldezentrums sind die Niederschläge in der vergangenen Nacht stärker ausgefallen als vorhergesagt. Die Wasserstände an den Pegeln im Einzugsgebiet der Saar waren stärker angestiegen als erwartet.

In Blieskastel stieg der Pegel der Blies bis zum Nachmittag auf 2,75 Meter (16.00 Uhr). Die Aue und einige Radwege wurden überschwemmt.

Über dieses Thema berichten auch die SR-Hörfunknachrichten am 07.02.2022.

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