Filteranlage am Kraftwerk Ensdorf gesprengt

Alte Filteranlage am Kraftwerk Ensdorf erfolgreich gesprengt

Kai Forst / mit Informationen von Lars Ohlinger   11.02.2024 | 12:12 Uhr

Im Ensdorfer Umkreis war am Sonntag ein sehr lauter Knall zu hören. Der Grund: Am Kraftwerk ist eine ehemalige Filteranlage gesprengt worden. Voraussichtlich im Frühjahr werden auch die Schornsteine und der Kühlturm abgerissen.

Wo jetzt noch das Ensdorfer Kraftwerk zu sehen ist, soll in Zukunft eine Fabrik des US-Chipherstellers Wolfspeed die Dynamik des Industriestandortes Saarland darstellen. Zuletzt wurde aber klar, dass der Bau später - im Jahr 2025 - beginnen wird.

Das alte Kraftwerk Ensdorf wird abgerissen - doch auch dort gibt es Verzögerungen. Ursprünglich war geplant, den Kühlturm und die beiden 180 Meter hohen Rauchtürme 2023 abzureißen.

Großer Kühlturm wird erst in einigen Wochen gesprengt

Bevor es an die Türme geht, ist am Sonntag aber bereits eine ehemalige Filteranlage auf dem Gelände abgerissen worden. Pünktlich um 11.15 Uhr fiel der 55 Meter hohe und 30 Meter breite Stahlbau rechts zur Seite, in Richtung der Saar. Kurz vorher waren mit einem deutlich leiseren Knall Tiere vertrieben worden.

Nach Angaben des einstigen Kraftwerkbetreibers VSE wurden in den letzten Wochen von der ehemaligen Filteranlage im Steinkohlekraftwerk Schadstoffe, Katalysatoren und Rauchgaskanäle entfernt und dann schließlich sogenannte Schneidladungen an den sechs Hauptstützen und einigen Diagonalstreben angebracht. Eine zeitgleiche Zündung sorgte dann wie geplant für den Zusammenbruch des Gebäudes.

Für die Sprengung war die B51 rund eine halbe Stunde gesperrt worden. Der Bahnverkehr war nicht beeinträchtigt.

Der große Kühlturm des Kraftwerkes wird voraussichtlich erst in einigen Wochen gesprengt.  

Ebenfalls Sprengung in Carling

Eine weitere Sprengung gab es etwa zeitgleich am Kohlekraftwerk Emile Huchet im französischen Carling. Wie der "Republicain Lorrain" berichtet, stürzte ein 120 Meter hoher Kühlturm wie geplant in weniger als zehn Sekunden ein.

Dutzende Schaulustige verfolgten die Sprengung. Für sie waren in sicherer Entfernung extra zwei Bereiche eingerichtet worden.

Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 11.02.2024 berichtet.


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