Sanierungsstau an Saarbrücker Saarcenter

Jürgen Rinner / Onlinefassung: Caroline Uhl   09.12.2015 | 20:30 Uhr

Am Saarcenter in der Saarbrücker Innenstadt treten erhebliche Mängel zutage. Spanngurte sichern neuerdings die Balkone an dem Hochhaus, weil die Verkleidung und eventuell sogar der Beton marode sind. Auf die Besitzer der Wohnungen in dem Gebäude kommen nun wohl immense Kosten zu. Sie hadern daher auch mit ihrer Hausverwaltung.

Das Saarcenter am Anfang der Berliner Promenade in Saarbrücken zählt zu den Gebäuden, die das Stadtbild prägen. Aber die Besitzer der Eigentumswohnungen in dem Hochhaus mit dem Mercedes-Stern auf dem Dach werden bald kräftig zur Kasse gebeten. Der Bau aus den späten 60er Jahren müsste an einigen Stellen saniert werden. So hat er nun eine Art Hosenträger verpasst bekommen, weil die Balkonverkleidungen und möglicherweise der Beton selbst marode sind. Spanngurte sollen die Balkone sichern.

Bekannt ist das Problem schon lange. Es sei schon länger geplant, die gesamte Fassade zu erneuern, erzählt Heinz Wagner, der eine Wohnung in dem Haus besitzt. "Und wie das bei einem Miteigentümerbau so ist, da hat jeder mitzureden, und das zieht sich natürlich." Hinzu komme, dass das Saarcenter im Sanierungsgebiet stehe, wofür Planung und Ausführung fast zehn Jahre gedauert hätten.

Sanierung könnte Millionen kosten

Von anderen Wohnungseigentümern ist zu hören, dass die Hausverwaltung Beschwerden über den Zustand der Balkone jahrelang übergangen habe. Hätte man früher etwas getan, wären manche Schäden vielleicht vermeidbar gewesen. Die Hausverwaltung wollte sich gegenüber der Presse nicht äußern. Nur so viel teilte sie mit: Für die Sanierung könne ein Millionenbetrag fällig werden. Der bleibt an den Eigentümern der Wohnungen hängen.

Und bei diesen Kosten werde es möglicherweise nicht bleiben, sagt Wohnungsbesitzer Wagner. "Da sind ja auch noch Kosten im Rahmen des Sanierungsprogramms, was hier auf die gesamte Berliner Promenade umgelegt wird", sagt er.

Von Seiten erboster Eigentümer könnte es nun ordentlich Krach geben. Denn für eine 100 Quadratmeter große Wohnung sind pro Monat bisher 440 Euro, ab Januar 470 Euro Wohngeld für das Gemeinschaftseigentum fällig, also für Fahrstuhl, Dach, Fassade und anderes. Manche fragen sich, wo das Geld jahrelang hingeflossen ist. Der Hausverwaltung könnten unangenehme Fragen ins Haus stehen.

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