Menschen sonnen sich am Strand von Arenal.  (Foto: picture alliance/dpa | Clara Margais)

Wie die Saarländer ihren Sommerurlaub planen

Melina Miller   05.06.2021 | 16:26 Uhr

Mit dem nahenden Sommer und den sinkenden Inzidenzen steigt auch im Saarland die Reiselust. Beliebte Ziele sind laut saarländischen Reisebüros momentan vor allem die Balearen und Griechenland. Abhängig ist die Auswahl demnach allerdings mehr von den Corona-Regeln vor Ort als von dem Reiseziel selbst.

Diese Woche ist der erste Ferienflieger von Saarbrücken nach Mallorca gestartet - nach monatelanger pandemiebedingter Reise-Abstinenz, zumindest für die meisten Saarländerinnen und Saarländer.

Seit die Bundesregierung im Mai Lockerungen bei den Einreisebestimmungen für Geimpfte und Genesene, aber auch für negativ Getestete beschlossen hat, planen nun aber wieder mehr Menschen Urlaube im Sommer und Herbst.

Ziel abhängig von Corona-Regeln

Von der steigenden Nachfrage seit Mai berichtet unter anderem Katharina Dörr, Inhaberin des Holiday Land Reisebüros Johann in Neunkirchen. Beliebt seien bei den Flugreisen vor allem Spanien und Griechenland.

Diesem Eindruck schließt sich auch Ilona Thomae an, die im Reisebüro Sonnenklar in der Saarbrücker Innenstadt arbeitet. "Die Ziele werden dabei weniger danach ausgesucht, wo man unbedingt hin will, sondern eher, wo es am wenigsten Restriktionen gibt", berichtet sie. Momentan seien das eben die griechischen Inseln und die Balearen.

Weniger Fernreisen

Auch die ein oder anderen Reise nach Ägypten sei angefragt worden. Grundsätzlich bucht Thomae aber weniger Fernreisen für ihre Kunden als vor der Pandemie: "Ausschlaggebend ist ja die Quarantänepflicht. Eine Rolle spielt auch, dass noch gar nicht alle Hotels und Airlines wieder voll verfügbar sind. Vieles ist also noch gar nicht möglich", erklärt die Reiseberaterin.

Dass selbst eingefleischte Fernreise-Fans nach Zielen in Europa Ausschau halten, erlebt auch Yvonne Lang. Sie arbeitet im Saarbrücker Reisebüro "Der Reisespezialist". Obwohl das Reisebüro bekannt für viele Fernreisen sei, vermittle sie derzeit relativ wenige. "In sehr viele Länder darf man ja noch gar nicht so einfach einreisen", erklärt sie.

Gestiegen ist dagegen auch hier die Nachfrage nach den Balearen: "So viele Mallorca-Reisen wie in den letzten drei Wochen habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht verkauft", sagt Lang.

Flüge wieder aufgestockt

Um der Nachfrage gerecht zu werden, sind am Saarbrücker Airport in den kommenden Wochen wieder mehr Charterflüge geplant: Nachdem mit Mallorca gestartet wurde, folgen demnächst Griechenland und die Kanaren. Im Juli soll es dann nach Antalya in die Türkei und später nach Hurghada in Ägypten gehen.

Flughafensprecher Ludwin Vogel erklärt allerdings, die Airlines träfen viele Entscheidungen noch recht kurzfristig, weil sich die Lage in den Zielgebieten schnell wieder ändern könne. Deshalb stehe der Flugplan noch unter Vorbehalt.

Mehr kurzfristige Entscheidungen?

Auch die Urlauberinnen und Urlauber selbst neigen offenbar in dieser Urlaubssaison verstärkt zu spontanen Entscheidungen. Das beobachtet zumindest Katharina Dörr in Neunkirchen: "Wir sehen schon, dass viele lieber noch ein bisschen abwarten und sich dann kurzfristig entscheiden wollen, wo es hingeht. Je nachdem, ob das Wunschziel dann als Risikogebiet ausgezeichnet ist oder nicht."

Ein weiterer Aspekt, der bedacht werden muss: Laut Ilona Thomae fallen viele Reiseziele gerade für ältere Menschen weg, wenn zum Beispiel Apps oder QR-Codes auf dem Smartphone für die Einreise erforderlich sind. "Da gibt es dann auch technische Hürden, die die Älteren manchmal gar nicht erfüllen können", sagt sie.

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