Ein Jugendlicher bastelt an einem Roboterarm. (Foto: picture alliance / Westend61 | Studio 27)

Neues MINT-Bildungsangebot "Tumo Saar" für Jugendliche

  10.05.2025 | 19:20 Uhr

Die saarländische Landesregierung treibt die Förderung der MINT-Fächer – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik – weiter voran. Speziell für Jugendliche von zwölf bis 18 Jahren geht im Herbst ein neues, außerschulisches Bildungsprojekt an den Start: Tumo Saar soll digitale und kreative Kompetenzen entwickeln und fördern.

Das Wirtschaftsministerium hat den Startschuss für ein neues außerschulisches Bildungsprojekt in den Bereichen Technologie, Digitalisierung und Kreativität gegeben: Tumo Saar. Das Angebot richtet sich an Jugendliche im Alter von zwölf bis 18 Jahren.

Acht Lernfelder

Das Programm ist nach Angaben des Wirtschaftsministeriums auf digitale und kreative Kompetenzen ausgerichtet. Die Teilnehmer können sich in acht Lernfeldern entfalten:

  • Programmieren
  • Spieleentwicklung
  • Grafikdesign
  • Filmproduktion
  • Zeichnen
  • Robotik
  • 3D-Modellierung
  • Fotografie

„Unser Programm wird den Jugendlichen nicht nur wertvolle Fähigkeiten vermitteln“, sagte Mareike Eggers, Center Managerin von Tumo Saar. „Wir werden sie auch motivieren, eigenständig zu planen und zu entscheiden, was sie lernen und in welchem Bereich sie sich weiterentwickeln möchten. Wir freuen uns darauf, den Jugendlichen unsere Türen und damit vielfältige Möglichkeiten zu öffnen.“ Geplant sind zunächst Plätze für knapp 1000 Jugendliche pro Woche, später sollen es 2000 werden.

Konzept kommt aus Armenien

Angefangen hat das Tumo-Projekt 2011 in Armenien. Dort besuchen bereits mehr als 20.000 Schülerinnen und Schüler die Zentren im ganzen Land. Benannt ist Tumo nach dem Park Tumanyan in der armenischen Hauptstadt Jerewan. In Deutschland gibt es bereits Tumo-Zentren in Berlin, Mannheim, Lüdenscheid und Hirschaid.

Ab Herbst soll es dann auch im Saarland losgehen, zunächst bei der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (htw saar). Dafür haben das Wirtschaftsministerium, Tumo Saar, Saaris und Mint4Saar am Mittwoch den notwendigen Franchisevertrag mit dem Mutterkonzern geschlossen.

Anfänge an der HTW

Zum Start werden im Erd- und Untergeschoss des „Haus des Wissens“ (das frühere „Haus der Gesundheit“) Workshopräume und Selbstlernzonen eingerichtet. Ende 2026 soll das Tumo-Zentrum dann seine eigenen Räumlichkeiten auf dem ehemaligen Messegelände am Schanzenberg bekommen.

Zusätzlich werden ab dem kommenden Jahr sogenannte „Tumo-Boxen“ in allen Landkreisen errichtet. Dabei handelt es sich um Räumlichkeiten für etwa 30 Jugendliche (bis zu 300 pro Woche), die auch in bestehenden Gebäuden umgesetzt werden können.  

Land unterstützt mit Anschubfinanzierung

Der neu gegründete Verein Mint4Saar steuert nach Angaben des Wirtschaftsministeriums die Finanzierung von Tumo Saar. Für die Anschubphase stellt das Land fünf Millionen Euro aus dem Transformationsfonds bis Ende 2027 zur Verfügung. Die Montanstiftung beteiligt sich mit weiteren 500.000 Euro bis 2029 an dem Projekt. Danach, so der Plan, soll Tumo Saar langfristig von Stiftungen und Unternehmen getragen werden.


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