Opferverein Missbit kritisiert Vertuschung im Fall Dillinger

Beim Opferverein Missbit herrscht Fassungslosigkeit ob der jüngsten Erkenntnisse um den pädophilen Friedrichsthaler Priester Dillinger. Dass das Bistum Trier offenbar auch bei der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes Missbrauchsvorwürfe vertuschen wollte, beweise einmal mehr, dass personelle Konsequenzen geboten seien.

Der Verein für Missbrauchsopfer im Bistum Trier, Missbit, kritisiert das Verschweigen von Missbrauchsvorwürfen seitens des Bistums bei der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Edmund Dillinger im Jahr 1977.

Das Handeln des damaligen Generalvikars Hofmann mache "fassungslos", so Missbit auf SR-Anfrage. Der Verein habe "keine Einwände", wenn nun die gesamte Führungsriege des Bistums zurücktritt. 

Hofmann hatte in einem Brief aus dem Jahr 1976 an die Staatskanzlei in Saarbrücken geschrieben, dass das Bistum keine Einwände gegen die Verleihung des Ordens an den Priester Edmund Dillinger habe. Dabei waren dem Bistum zu dieser Zeit bereits Missbrauchsvorwürfe gegen Dillinger bekannt und aktenkundig. Der Pfarrer wurde sogar strafversetzt. 

Missbit fordert Reform des Ordensrechts

Missbit fordert zudem eine Reform des Ordensrechts, um eine Aberkennung nach dem Tod zu ermöglichen. Mittlerweile verkomme das Bundesverdienstkreuz zu einem Allgemeinorden, den viele Menschen, die sich wirkliche Verdienste erworben haben, in eine Reihe mit kriminellen Klerikern stellt, so der Verein weiter. 

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Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 25.05.2023 berichtet.

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