Fischzuchtanlage in Völklingen (Foto: Diana Kühner, SR, RH)

Fischzuchtanlage soll verkauft werden

red   22.04.2010 | 15:00 Uhr

Die Stadt Völklingen will die Meeresfischzuchtanlage verkaufen. Das hat Jochen Dahm, der Geschäftsführer der Stadtwerke, der Saarbrücker Zeitung mitgeteilt. Ein Investor aus Hamburg will die Anlage kaufen.

Die umstrittene Fischzuchtanlage im Völklinger Stadtteil Fürstenhausen soll verkauft werden. Der Verkauf der kompletten Anlage sei bereits in den kommenden vier Wochen geplant. Das teilte Jochen Dahm, der Geschäftsführer der Völklinger Stadtwerke, der "Saarbrücker Zeitung" mit. Interessiert sei ein Hamburger Investor. Durch den Verkauf sollen mehr als die bisher investierten 14,4 Millionen Euro erzielt werden.

Der Verkauf der Anlage würde mehrere Probleme von Dahm beseitigen. Die Fischzuchtanlage war in Völklingen von Anfang an umstritten. Zum einen ist die Kommune mit 89,9 Prozent an der Meeresfischzucht Völklingen GmbH (MFV) beteiligt und befindet sich somit in einem privatwirtschaftlichen Feld mit unkalkulierbarem Risiko. Zum anderen sind in den vergangenen Wochen Zweifel an der soliden Finanzierung aufgekommen.

Ausstehende Zahlungen

Auf der Baustelle herrscht zurzeit Stillstand. Dahm bestätigte, dass seit Ende des vergangenen Monats Zahlungen in Millionenhöhe ausstehen würden. Ein Verkauf wäre sowohl für Dahm, als auch für den Minderheitsgesellschafter International Fish Farming Technology (IFFT), der den Bau betreut und Hauptgläubiger der MFV ist, die beste Lösung.

Planung einer weiteren Anlage

Auf dem Gelände der ehemaligen Kokerei in Fürstenhausen seien nach Angaben von Dahm weitere Fischzuchtanlagen und eine Biogasanlage geplant. Diese würden aber nur zusammen mit einem Investor realisiert werden. "Vorfinanzieren werden wir nur, wenn wir sicher sein können, dass wir das Geld auch bekommen."

Verschiedene Meinungen zur Anlage

Im Gegensatz zu Modellrechnungen, die zeigen, dass sich die Produktion von Meeresfischen wie Wolfsbarsch, Dorade oder Stör in solchen Zuchtanlagen nicht lohnen kann, ist Dahm, der frühere Bürgermeister von Völklingen, weiter von einem Erfolg überzeugt. Seiner Meinung nach würden die Berechnungen von falschen Voraussetzungen ausgehen. Die Opposition dagegen ist weniger optimistisch. Klaus Degen, Fraktionsvorsitzender der Linken im Völklinger Stadtrat, fordert eine sofortige Schließung der Anlage. (SZ, sasch)

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