Wolfsbarsch in einer Fischzucht (Foto: dpa)

Millionenbürgschaft für Fischzucht

red   03.05.2010 | 15:00 Uhr

Der Völklinger Stadtrat hat den angeschlagenen Stadtwerken eine Bürgschaft in Höhe von drei Millionen Euro gewährt und damit auch die umstrittene Fischzuchtanlage vor einer Insolvenz bewahrt. Den Stadtwerken fehlen bis 2013 rund 8,5 Millionen Euro.

Die Finanzierungslücke bei Stadtwerken und Fischzuchtgesellschaft in Völklingen hat am Freitagabend den Stadtrat beschäftigt. Bis 2013 gibt es bei den Stadtwerken eine Finanzlücke von rund 8,5 Mio. Euro. In nichtöffentlicher Sitzung entschied der Rat daher, drei Millionen Euro Bürgschaft zu gewähren. Die Hälfte davon geht an die umstrittene Meeresfischzuchtanlage. Dieser hatte die Insolvenz gedroht. Beantragt war ursprünglich eine Bürgschaft von viereinhalb Millionen Euro.

Nach SR-Informationen stimmte lediglich die Linke gegen die Bürgschaft. Stadtratsmitglied Paul Ganster (Linke) bezeichnete die Fischzuchtanlage als "Fass ohne Boden". Er fordert personelle Konsequenzen. Die Geschäftsführer der Stadtwerke und ihrer Tochterunternehmen müssten gehen. Auch CDU-Oberbürgermeister Klaus Lorig stehe in der Verantwortung, so Ganster. Er solle politisch für das Millionengrab gerade stehen.

Anlage "auf einem guten Weg"

Die SPD hingegen hatte der Bürgschaft zugestimmt. Nach eigenen Angaben ein Entschluss der "schweren Herzens" getroffen worden sei. Die Sozialdemokraten fordern nun Aufklärung und mehr Transparenz in Völklingen. Der "Wust von Gesellschaften" rund um Stadtwerke und Fischzucht sei "nicht mehr durchschaubar", sagt SPD-Sprecher Norbert Degen.

Oberbürgermeister Klaus Lorig hingegen hält an der Fischzucht fest. Die Anlage sei "auf einem guten Weg". In absehbarer Zeit werde der Betrieb aufgenommen. Weiterhin offen ist allerdings, ob die Fischzucht weiter in kommunaler Trägerschaft steht, oder privatisiert wird. Nach SR-Informationen plant eine Hamburger Investmentfirma einen Fonds aufzulegen. Eine entsprechende Absichtserklärung, einen sogenannten "letter of intent", soll es bereits geben. (sr3/tg/red)

Artikel mit anderen teilen


Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja