Leere Wasserbecken in einer Fischzuchtfarm (Foto: dpa)

Keine Fische mehr in diesem Jahr

red   09.11.2010 | 15:00 Uhr

Neuer Ärger um die Fischzuchtanlage in Völklingen: Weil die IFFT ihren Vertrag gekündigt hat, verschiebt sich u.a. der Einzug der Fische. Vermutlich kommt auch noch eine Schadensersatzklage auf die Stadtwerke zu - und die Anlage könnte noch teurer werden.

Die Lage war seit langem angespannt: Zwischen den Stadtwerken Völklingen und dem bisherigen Generalunternehmer, der International Fish Farming Technology (IFFT), gab es schon in der Vergangenheit Differenzen. Doch nun hat die  IFFT den Generalunternehmervertrag gekündigt. Grund: Zahlungen der Stadtwerke seien nicht so geflossen wie vereinbart.

Die Stadtwerke weisen diese Vorwürfe zurück. "Wir haben vereinbarungsgemäß gezahlt", sagt der Chef der Stadtwerke, Jochen Dahm, im Interview mit dem SR. Die IFFT habe sich ihrerseits nicht an Vereinbarungen gehalten. Nun wollen die Stadtwerke das Projekt ohne die IFFT weiterführen, selbst als Generalunternehmer eintreten. Oberbürgermeister Klaus Lorig kündigte an, dazu "Verträge mit verschiedenen Firmen" abschließen zu wollen.

Keine Fische mehr in diesem Jahr

Klar ist jedoch schon jetzt: Es wird wieder zu Verzögerungen kommen. Ursprünglich sollten im Dezember die ersten Fisch-Setzlinge in der Anlage einziehen. Dieser Termin ist nun auf März verschoben. Aufgrund der Verzögerungen könnte es auch zu höheren Kosten kommen, gibt Oberbürgermeister Lorig im SR-Interview zu. Erst vor wenigen Monaten hatte man noch vereinbart, die Kosten für das Projekt auf 15 Millionen Euro zu deckeln. Ob dieser Plan nun noch eingehalten werden kann, scheint fraglich.

"Knallharte Schadensersatzklage"

Darüber hinaus kommt wegen der gescheiterten Zusammenarbeit mit der IFFT möglicherweise noch eine Schadensersatzklage auf die Völklinger Stadtwerke zu. Denn: Die Stadtwerke haben als Reaktion auf den Ausstieg der IFFT als Generalunternehmer auch den bestehenden Kooperationsvertrag mit der IFFT gekündigt. Jochen Dahm rechtfertige diesen Schritt im SR, damit, dass die Generalunternehmerschaft seiner Meinung nach "wesentlicher Bestandteil des Kooperationsvertrages" gewesen sei.  

Die IFFT sieht das erwartungsgemäß anders. Im Gespräch mit dem SR kündigte die Geschäftsführung an, "eine knallharte Schadensersatzklage" einzureichen. Denn: Im Kooperationsvertrag hatte man vereinbart, auch bei zukünftigen Fischzuchtprojekten zusammenzuarbeiten. Insgesamt zehn Anlagen sollten weltweit gebaut werden. Für diese Einnahmeausfälle will die IFFT nun Schadensersatz. (red/abu/sas)

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