Symbolbild. Eine Person hält ein  Buch in einer Kirche mit Aufschrift "Mariä Himmelfahrt". (Foto: IMAGO / Bihlmayerfotografie)

Was wird an Mariä Himmelfahrt gefeiert?

  15.08.2023 | 11:42 Uhr

Viele Beschäftige im Saarland haben an Mariä Himmelfrei frei. Dieses rein katholische Fest gilt in Deutschland nur hier und in einigen Regionen Bayerns als gesetzlicher Feiertag. Worum geht es dabei?

Am 15. August ist Mariä Himmelfahrt – und ein gesetzlicher Feiertag, zumindest im Saarland und in bayerischen Gemeinden mit überwiegend katholischer Bevölkerung.

Das Fest erinnert an die "leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel", wie die Katholische Nachrichten-Agentur erklärt. In der Bibel stehe zwar nichts davon, doch Papst Pius XII. verkündete sie 1950 als bisher letztes katholisches Dogma. Darin heißt es unter anderem, dass "die unbefleckte, allzeit jungfräuliche Gottesmutter Maria nach Ablauf ihres irdischen Lebens mit Leib und Seele in die himmlische Herrlichkeit aufgenommen wurde".

Nach katholischer Lehre lebt die Seele nach dem Tod weiter, aber der Leib wird erst am Tag des Jüngsten Gerichtes auferweckt. Die sofortige leibliche Aufnahme Mariens ist also ein besonderes Privileg, das die herausragende Rolle der Gottesmutter betont.

Kräuterweihe Brauch im Saarland

Im Saarland gehört an Mariä Himmelfahrt die Kräuterweihe zum Brauchtum dazu. Dazu werden Kräuter zu einem Strauß – auch "Wisch" genannt – gebunden. Dabei handelt es sich um Blumen, Getreideähren, Würz- oder Heilkräuter. Sie werden auf den Feldern gepflückt. Die Feld- oder teilweise auch Gartenkräuter, die gesegnet werden, sind Zeichen des Dankes für eine gute Ernte.

"Ins Heute übersetzt können wir diesen Feiertag nutzen, um uns unserer Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung angesichts des Klimawandels bewusst zu werden", sagt Ute Kirch, Mitarbeiterin der Bischöfliche Pressestelle in Saarbrücken. "Der Tag kann dazu dienen, uns klar zu machen, dass die Natur uns gut tut und wir ein Teil von ihr sind."

Video [aktueller bericht, 14.08.2023, Länge: 2:49 Min.]
Maria Himmelfahrt: Traditioneller Kräuterwisch und seine Heilpflanzen

Auch in Frankreich Feiertag

Auch in Frankreich, einem Land, in dem Staat und Kirche stark voneinander getrennt sind, ist Mariä Himmelfahrt ein gesetzlicher Feiertag, "was vermutlich damit zusammenhängt, dass am 15. August Napoleons Geburtstag ist", erklärt Kirch. Der französische Einfluss an der Saar könnte auch eine Erklärung dafür sein, dass Mariä Himmelfahrt hier ein gesetzlicher Feiertag ist.

Das Fest hat seinen Ursprung in der Ostkirche, wo es im Jahr 431 eingeführt wurde. In der römischen Kirche wird die Aufnahme Mariens in den Himmel seit dem 7. Jahrhundert gefeiert, in Deutschland seit dem 9. Jahrhundert.


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