Was wird an Mariä Himmelfahrt gefeiert?

Was wird an Mariä Himmelfahrt gefeiert?

  15.08.2024 | 08:30 Uhr

Viele Beschäftigte im Saarland haben an Mariä Himmelfahrt frei. Dieses rein katholische Fest gilt in Deutschland nur hier und in einigen Regionen Bayerns als gesetzlicher Feiertag. Worum geht es dabei?

Am 15. August ist Mariä Himmelfahrt – und ein gesetzlicher Feiertag, zumindest im Saarland und in bayerischen Gemeinden mit überwiegend katholischer Bevölkerung. Das Fest erinnert an die "leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel", wie die Katholische Nachrichten-Agentur erklärt.

In der Bibel stehe zwar nichts davon, doch Papst Pius XII. verkündete sie 1950 als bisher letztes katholisches Dogma. Darin heißt es unter anderem, dass "die unbefleckte, allzeit jungfräuliche Gottesmutter Maria nach Ablauf ihres irdischen Lebens mit Leib und Seele in die himmlische Herrlichkeit aufgenommen wurde".

Nach katholischer Lehre lebt die Seele nach dem Tod weiter, aber der Leib wird erst am Tag des Jüngsten Gerichtes auferweckt. Die sofortige leibliche Aufnahme Mariens ist also ein besonderes Privileg, das die herausragende Rolle der Gottesmutter betont.

Kräuterweihe Brauch im Saarland

Im Saarland gehört an Mariä Himmelfahrt die Kräuterweihe zum Brauchtum dazu. Dazu werden Kräuter zu einem Strauß – auch "Wisch" genannt – gebunden. Dabei handelt es sich um Blumen, Getreideähren, Würz- oder Heilkräuter. Sie werden auf den Feldern gepflückt. Die Kräuter werden dann unter anderem in den Kirchen des Bistums Trier gesegnet. Der "Wisch" symbolisiert nach Angaben des Bistums "die Unsterblichkeit des Menschen".

Mit dem Brauch soll demnach auch an die Graböffnung Mariens erinnert werden. "Statt des Leichnams fanden die Apostel der Legende nach dort Rosen und Lilien, vor dem Grab wuchsen die Lieblingskräuter der Gottesmutter", heißt es auf der Website des Bistums.

Einführung im Jahr 431

Das Fest hat seinen Ursprung in der Ostkirche, wo es im Jahr 431 eingeführt wurde. In der römischen Kirche wird die Aufnahme Mariens in den Himmel seit dem 7. Jahrhundert gefeiert, in Deutschland seit dem 9. Jahrhundert.

Der wichtigste Unterschied zu Christi Himmelfahrt besteht darin, dass Christus dem katholischen Glauben nach aus eigener Kraft zu Gott empor gestiegen ist, während Maria in den Himmel aufgenommen wurde. Deutlich wird dieser Unterschied im Lateinischen. Dort ist die Rede von "Assumptio Mariae" (Aufnahme Mariens) und "Ascensio Christi" (Hinaufsteigen Christi).


Mehr zu Feiertagen im Saarland

Artikel mit anderen teilen


Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja