Eine Katze im Gegenlicht (Foto: dpa)

Hilfe, meine Katze ist weg!

Felicitas Fehrer   08.08.2018 | 21:47 Uhr

Katzenhalter kennen es: dieses mulmige Gefühl, wenn der pelzige Liebling länger als gewohnt nicht nach Hause kommt. Manchmal tagelang. Dann werden es Wochen, Monate oder sogar Jahre. Laut Buchautorin Christina Kolbe kein Grund, die Hoffnung aufzugeben. Sie hat unglaubliche Geschichten erlebt, die suchenden Katzenhaltern neuen Mut machen sollen.

Jährlich verschwinden in Deutschland hunderttausende Katzen ohne jegliche Spur. Dabei fehlt es den suchenden Haltern oft an Durchhaltevermögen und Optimismus, findet Christina Kolbe. Sie ist selbst seit fast zwei Jahren auf der Suche nach ihrem Kater und hat einen Ratgeber zur Katzensuche geschrieben, in dem sie nicht nur Suchtipps gibt, sondern vor allem Hoffnung machen will. "Positive Psychologie in Bezug auf Katzensuche" - das ist ihre Devise.

Auch nach Jahren nicht aufgeben

"Die meisten Halter geben bereits nach wenigen Wochen auf, dabei laufen überall Katzen herum, die offensichtlich mal jemandem gehört haben, aber nicht zugeordnet werden können", sagt Kolbe. "In vielen Fällen werden die Tiere sogar wenige hundert Meter von ihrem Zuhause gefunden - teilweise nach Jahren." Ein weiterer sehr häufiger Grund sei, dass die Tiere irgendwo zulaufen und einfach behalten werden, weil die Leute denken, die Katze sei ausgesetzt worden.

Nicht nur in ihrem Buch, sondern auch auf ihrer Facebookseite "Katze zurück" hat Kolbe Geschichten gesammelt, die von kuriosen Katzen-Wiederkehrern erzählen. Saarländische Unterstützung erhält sie in dieser Gruppe von Puppa Cramer aus Saarbrücken, die sich in diesem Netzwerk für die suchenden Besitzer engagiert. Auch sie vermisst seit längerer Zeit ihren Kater Fussel. Bei ihrer Suche nach dem Tier hat sie bereits zwei ausgerissene Katzen zurück nach Hause gebracht - eine war acht Monate vermisst, die andere neun. Und da gibt es noch mehr solcher Geschichten:

Wundergeschichten von gefundenen Katzen im Saarland

Nicht nur chippen, auch registrieren

Damit entlaufene Katzen besser gefunden werden können, ist die Registrierung der Katze ein wichtiger Schritt. "Viele Halter lassen ihr Tier chippen und denken dann, sie sind auf der sicheren Seite. Aber sie vergessen die Registrierung", sagt Laura Simon von Tasso, dem größten Haustierregister Europas.

Tattoo im Katzenohr (Foto: Imago/Becker & Bredel)
Mit einer tätowierten Nummer kann der Tierarzt die Katze kennzeichnen

Um sein Tier kennzeichnen zu lassen, gibt es zwei Möglichkeiten: eine Tätowierung oder einen Transponder unter der Haut. In beiden Fällen wird das Tier lediglich mit einer 15-stelligen Nummer versehen - nicht mit Infos oder der Adresse des Halters. "Ohne zusätzliche Registrierung sind diese Kennzeichnungen also witzlos", sagt Simon. Um die Registrierung durchzuführen, kann man entweder auf der Webseite von Tasso ein Onlineformular ausfüllen, oder aber man bekommt ein ausgedrucktes Schreiben vom Tierarzt, das man dan per Post verschickt.

Tipps für die Suche

"Auch wenn es abgedroschen klingt. Aber wer merkt, dass seine Katze fort ist, der sollte erst einmal Ruhe bewahren", sagt Simon. "Anschließend in der Nachbarschaft nachfragen und alle Bewohner im Umkreis darum bitten, in ihren Kellern und Garagen nachzusehen. Denn nicht selten wird eine Katze hier aus Versehen eingesperrt." Zusätzlich könne man zu Hause mit einer vertrauten Futterschale klappern und das Tier eventuell so anlocken.

Katze sitzt im Koffer (Foto: pixabay/LewisLeighPhotography)
Wer merkt, dass die Katze fehlt, sollte Ruhe bewahren.

Sehr hilfreich sind heutzutage auch Soziale Netzwerke. "Hier gibt es verschiedene Seiten, auf denen man ein Foto mit Beschreibung seines Haustiers veröffentlichen kann", so Simon.

Tasso rät davon ab, Suchplakate aufzuhängen, auf denen persönliche Daten, wie die eigene Telefonnummer oder die Mailadresse stehen. "Das ist eine willkommene EInladung für Abzocker, die sich dann melden und behaupten, das Tier gefunden zu haben, es aber nur gegen hohe Geldsummen eintauschen wollen", sagt Simon. Deswegen gibt es extra Suchplakate von Tasso, die man individuell gestalten kann. Hier wird dann nur die Tasso-Nummer angegeben, unter der sich ein Finder melden kann.

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