Saarländer pendeln vor allem mit dem Auto zur Arbeit
Nirgendwo sonst in Deutschland fahren so viele Menschen mit dem Auto zur Arbeit wie im Saarland. Der Anteil ist teils doppelt oder sogar drei Mal so hoch wie in anderen Bundesländern.
Mindestens 71 Prozent der Berufstätigen im Saarland fahren mit dem Auto zur Arbeit. Das zeigen Daten aus dem Mikrozensus 2024, die das Statistische Bundesamt am Montag veröffentlicht hat.
Eine hohe Autopendlerquote gibt es auch in Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Am niedrigsten ist der Autofahreranteil an allen Berufstätigen in den Stadtstaaten mit etwa 38,5 Prozent in Bremen, 30 Prozent in Hamburg oder sogar nur rund 24 Prozent in Berlin.
Berlin und Hamburg Spitze bei der ÖPNV-Nutzung
Gleichzeitig liegt gerade in Hamburg und Berlin der ÖPNV-Anteil mit mehr als 40 Prozent bundesweit am höchsten. Die einzelnen Anteile könnten auch noch höher sein – denn nicht alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Befragung haben Angaben zum genutzten Verkehrsmittel gemacht. Bundesweit liegen im Schnitt etwa für neun von zehn Beschäftigten Daten vor.
Betrachtet man nur abhängig Beschäftigte wie Arbeitnehmer, Beamte und Azubis, zu denen entsprechende Angaben vorliegen, liegt die Autopendlerquote im Saarland laut Statistischem Bundesamt sogar bei fast 82 Prozent und damit 16,5 Prozentpunkte höher als im Bundesschnitt.
Arbeitsweg häufig zwischen zehn und 30 Minuten
Fast die Hälfte der berufstätigen Saarländer und Saarländerinnen ist zwischen zehn und 30 Minuten unterwegs zur Arbeit. Jeder fünfte braucht weniger als zehn Minuten, nur drei Prozent sind länger als 60 Minuten unterwegs.
Saarland auch mit höchster Pkw-Dichte bundesweit
Wirklich überraschend sind die aktuellen Ergebnisse des Mikrozensus nicht – immerhin hat das Saarland bereits seit Jahren die höchste Pkw-Dichte bundesweit. Auf 1000 Einwohner kommen hier 655 Autos, im Bundesschnitt sind es 580 Autos.
Der Mikrozensus ist eine jährlich stattfindende "kleine Volkszählung" jeweils mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Rund ein Prozent der Bevölkerung, und damit etwa 5000 Haushalte im Saarland, werden darin zu ihren Arbeits- und Lebensbedingungen befragt. Es ist die größte jährliche Haushaltsbefragung der amtlichen Statistik in Deutschland.