Ein Hochwasserschild und eine Absperrbarke (Foto: picture alliance/dpa | Andreas Arnold)

Hochwasserschutz: Viele Kommunen haben Konzepte

  27.12.2023 | 20:04 Uhr

Das Saarland bereitet sich weiter auf Hochwasser vor: 48 Kommunen haben bereits ein Schutzkonzept erstellt oder sind gerade dabei. Die Landesregierung will in den Hochwasserschutz auch in Zukunft weiter investieren.

Es sind Bilder von überfluteten Straßen, schwimmenden Autos und zerstörten Landschaften, die im Moment die Schlagzeilen dominieren. Die Bewohner vieler Regionen Deutschlands haben seit einigen Tagen wegen Starkregen mit Hochwasser zu kämpfen, etwa in Niedersachsen.

Auch im Saarland ist Hochwasser und Starkregen nichts unbekanntes. Erst im November mussten Einsatzkräfte wegen Hochwasser in vielen Gemeinden ausrücken.

Richtig schwere Hochwasser liegen im Saarland einige Jahre zurück. Das Hochwasser in Kleinblittersdorf im Jahr 2018 dürfte vielen im Gedächtnis geblieben sein.

2018 - Land unter – Kleinblittersdorf versinkt in den Fluten
Video [SR.de, Anette Bak, 23.08.2020, Länge: 01:13 Min.]
2018 - Land unter – Kleinblittersdorf versinkt in den Fluten
Die Nacht vom 31. Mai auf den 1. Juni 2018 werden die Bewohner von Kleinblittersdorf so schnell nicht vergessen: eine Wasser und Schlammlawine wälzt sich durch den Ort.

Damals wurden ganze Schlammlawinen in die Straßen gespült. 1993 war die Innenstadt von Saarbrücken von einem schweren Hochwasser betroffen.

48 Kommunen im Saarland sorgen wegen Hochwasser vor

Damit das Saarland in Zukunft besser auf Hochwasser vorbereitet ist, sollen Schutzkonzepte erstellt werden. "Zwar kann Hochwasser nicht ganz verhindert, aber Schäden und Verluste durch entsprechende Maßnahmen verringert werden", sagt die saarländische Umweltministerin Petra Berg (SPD)

48 Kommunen im Saarland hätten das bereits getan oder seien gerade dabei. Ein Bestandteil eines solchen Konzept sei es, Bürgerinnen und Bürger über mögliche Gefahren durch Hochwasser zu informieren und ihnen zu zeigen, wie sie sich davor schützen können. Die Menschen können zum Hochwasserschutz zum Beispiel Rückhaltebecken, Zuläufe und Abflüsse reinigen.

Private Vorsorge wegen Hochwasser wichtig

Im Dezember hat es nach Angaben des Umweltministeriums in Nohfelden, Namborn, Oberthal und Homburg Infoveranstaltungen zum Thema Hochwasser gegeben. Der Homburger Bürgermeister Forster will nach eigenen Angaben die Menschen in die Planungen mit einbinden. Er appellierte an die Bürgerinnen und Bürger, auch privat gegen Hochwasser vorzusorgen.

Für Forster gehören etwa Evakuierungspläne für Rettungskräfte zu einem Hochwasserschutzkonzept.

Förderung von Hochwasserkonzepten

Die Landesregierung hat nach Angaben des Umweltministeriums die Entwicklung solcher Konzepte seit 2019 mit mehr als vier Millionen Euro gefördert. Dies solle auch in Zukunft weiter passieren.

Im Doppelhaushalt 2024/25 seien rund 950.000 Euro für die Aktualisierung und Erstellung von Hochwasserkonzepten vorgesehen.

Über dieses Thema berichten auch die SR-Hörfunknachrichten am 27.12.2023.


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