Gipfel der Coronawelle wohl erreicht
Der Höhepunkt der aktuellen Corona-Welle in Deutschland ist nach Einschätzung des Robert-Koch-Instituts (RKI) wahrscheinlich überschritten. Der Infektionsdruck bleibe aber weiterhin hoch. Im Saarland ist die Sieben-Tage-Inzidenz zudem bundesweit am höchsten.
"Der Gipfel der Welle ist wahrscheinlich erreicht", heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten RKI-Wochenbericht zur Corona-Lage. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sank demnach im Vergleich zur Vorwoche um zwei Prozent.
Der "Infektionsdruck bleibt aber mit mehr als 1,5 Millionen innerhalb einer Woche an das RKI übermittelten COVID-19-Fällen weiterhin sehr hoch", hieß es weiter.
Saar-Inzidenz bundesweit am höchsten
Im Saarland sind die Infektionszahlen unterdessen bundesweit am höchsten. Am Freitag meldete das RKI 4011 Neuinfektionen und eine Inzidenz von 2260,1. Und auch wenn die Zahl der Neuinfektionen zuletzt nur noch leicht gestiegen ist: In keinem anderen Bundesland liegt der Wert derzeit über 2000.
Zudem ist die Zahl der mit dem Virus in Zusammenhang stehenden Todesfälle im Saarland zuletzt deutlich gestiegen - alleine am Freitag um acht auf 1538.
Maßnahmen fallen
Ab Sonntag fällt dann im Saarland der Großteil der Coronaregeln weg. Das Land verzichtet darauf, die sogenannte Hotspot-Regelung anzuwenden.
Damit gilt die Maskenpflicht ab dem 3. April nur noch im ÖPNV und in gefährdeten Bereichen. Auch die Zutrittsbeschränkungen durch 3G oder 2G-plus entfallen.
Lockerung bei Quarantäne
Zudem will Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) künftig auch die Quarantäne-Regeln lockern und mehr auf die Eigenverantwortung der Bürger setzen. Angedacht ist, dass es nur noch eine Empfehlung zur Quarantäne von fünf Tagen geben soll. Für die Gesundheitsämter wäre das laut Regionalverbandsdirektor Peter Gillo (SPD) eine enorme Entlastung.
Auch die Bundesärztekammer hat den Vorschlag zur Lockerung der Corona-Quarantäneregeln begrüßt. Die vorgeschlagene Verkürzung sei ein pragmatischer Schritt, um einen Stillstand des öffentlichen Lebens zu verhindern und die Personalsituation gerade in Gesundheits- und Pflegeberufen etwas zu entspannen, sagte Ärztepräsident Klaus Reinhardt den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 01.04.2022 berichtet.
