Immer mehr Syrer kehren zurück in ihre Heimat
Seit dem Sturz des ehemaligen syrischen Machthabers Assad reisen immer mehr Syrer vom Saarland aus freiwillig zurück in ihr Heimatland. Schon Ende März überstieg die Zahl der Ausreisen die Werte aus dem gesamten Vorjahr.
Bis Ende März dieses Jahres wurden 60 freiwillige Ausreisen aus dem Saarland nach Syrien registriert. Im gesamten Jahr 2024 waren 42 Menschen aus dem Saarland freiwillig nach Syrien zurückgekehrt.
Ausreise von 20 Personen finanziell unterstützt
20 Personen, die aus dem Saarland nach Syrien ausgereist sind, wurden dabei durch das gemeinsame Programm von Bund und Ländern finanziell unterstützt. Einzelpersonen können bei einer freiwilligen Ausreise 1000 Euro, Familien bis zu 4000 Euro erhalten. Das Geld gilt als sogenannte "Starthilfe".
Außerdem können beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) Hilfen bei den Reisekosten oder für medizinische Versorgung beantragt werden. Diese finanziellen Anreize sind Teil der Strategie des BAMF, die Zahl der syrischen Geflüchteten in Deutschland dauerhaft zu senken.
Nach Angaben des saarländischen Innenministeriums sind allerdings auch weitere 40 Personen ohne finanzielle Förderung nach Syrien ausgereist. Zudem ließen sich derzeit auch mehr Syrer als im Vorjahr zur freiwilligen Rückkehr beraten.
Sturz von Assad im Dezember
Nach dem Sturz des syrischen Machthabers Assad zieht es viele Syrer zurück in ihr Heimatland, auch um das Land wieder mit aufzubauen. Die Situation in Syrien ist allerdings weiterhin nicht stabil und viele Menschen wissen nicht, wie es in ihren Heimatstädten und Dörfern aussieht.
Syrer, die einen Schutzstatus in Deutschland haben, dürfen derzeit noch nicht nur auf Zeit zurückreisen, um sich ein Bild von der Lage vor Ort zu machen. Tun sie es doch, können sie ihren Aufenthaltstitel verlieren.
Kaum Abschiebungen nach Syrien
Freiwillige Ausreisen sind auch ein Mittel, um einer Abschiebung zuvorzukommen. Noch schiebt Deutschland zwar kaum nach Syrien ab, Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) hat aber bereits angekündigt, Abschiebungen auch auf Länder wie Syrien oder Afghanistan ausweiten zu wollen.
Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 22.05.2025 berichtet.