Gitarre lernen übers Fühlen: Saarbrücker Forscher erhält Förderpreis
Fast 1,5 Millionen Euro bekommt der Saarbrücker Forscher Paul Strohmeier für seine Forschung zu Kinästhetischen Displays. Diese Geräte ermöglichen es, Bewegungen zu erleben, ohne dass diese tatsächlich ausgeführt werden. Die Technik könnte in verschiedenen Bereichen eingesetzt werden – etwa in der Medizin oder auch beim Gitarre spielen lernen.
Wie können Bewegungen erfahrbar gemacht werden, ohne dass sie physisch ausgeführt werden? Mit dieser Frage hat sich der Forscher Paul Strohmeier vom Saarbrücker Max-Planck-Institut für Informatik beschäftigt. Dabei geht es darum, neue Geräte zu entwickeln, sogenannte Kinästhetische Displays, mit deren Hilfe Bewegungsempfindungen erzeugt werden können. Dadurch könne die Art und Weise, wie wir mit digitalen Systemen interagieren, grundlegend verändert werden, so Strohmeier.
Über die Technik gebe es etwa ganz neue Möglichkeiten, Gitarre spielen zu lernen. Interessierte könnten dann nicht nur per Bild oder Video einen Akkord gezeigt bekommen, sondern durch das Gerät erfahren, wie es sich anfühlen muss, wenn man diesen Akkord greift.
Auch in der Medizin gibt es Anwendungsmöglichkeiten. So könnten etwa Prothesen verbessert werden, indem Position und Bewegung der Prothese gefühlt statt nur gesehen werden kann. Diese Erfahrung soll sich so ähnlich anfühlen, wie natürliche Hände wahrgenommen werden.
Für seine Forschung haben Strohmeier und sein Team einen europäischen Förderpreis erhalten. In den kommenden fünf Jahren stehen ihnen so fast 1,5 Millionen Euro zur Verfügung.
Über dieses Thema hat auch der SAARTEXT am 09.09.2024 berichtet.