Saharastaub nach Regenfall auf der Motorhaube eines Autos (Foto: picture alliance/dpa/Karl-Josef Hildenbrand)

Folgen des Saharastaubs im Saarland

  16.03.2022 | 11:42 Uhr

Saharastaub färbt in diesen Tagen den Himmel im Saarland gelblich. Bis Freitag kann das Wetterphänomen noch anhalten. Welche Folgen der feine Staub mit sich bringt, erklärt die Meteorologin Pila Bossmann vom ARD Wetterkompetenzzentrum.

Nachdem bereits am Dienstag das Saarland in gelbliches Licht getaucht wurde, bleibt das seltene Wetterphänomen auch am Mittwoch noch Thema. Bereits am Vormittag zieht ein "sehr ausgeprägter Wolkenschirm" von Frankreich her ins Saarland, so Meteorologin Pila Bossmann vom ARD-Wetterkompetenzzentrum in Frankfurt. Die Wolken entstehen durch sogenannten Saharastaub.

Staubrückstände noch bis Freitag

Der orange-rötliche Wüstensand oder -staub verfärbt auch den Regen, der laut Deutschem Wetterdienst (DWD) dann als Blutregen bezeichnet wird. Rückstände des Staubs setzen sich dann auf Oberflächen ab und sind zum Beispiel auf Autos zu sehen.

Bis zum Donnerstagabend kann das Wetterphänomen noch anhalten, sagt Bossmann. Spätestens im Laufe des Freitages würde sich der Saharastaub dann aber verziehen. Damit sich das Autowaschen lohnt, sollte man also besser bis zum Wochenende warten.

Rausgehen unbedenklich

Der DWD beschreibt die Auswirkungen des Mineralstaubs auf die Gesundheit als gering. Jedoch bestehe das Risiko, dass robuste und langlebige Krankheitskeime auf den Oberflächen der Partikel weit transportiert werden.

Rauszugehen sei aber unbedenklich, erklärt Meteorologin Bossmann vom ARD-Wetterkompetenzzentrum. Die Konzentration der Staubpartikel, die hauptsächlich aus Quarz bestehen, in der Luft sei recht gering. "Das ist kein Sand wie am Strand, sondern viel feiner." Für die Atemwege ergäben sich keine Einschränkungen.

Kein klarer Zusammenhang mit Klimawandel

Grund für das derzeitige Wetterphänomen sei ein Tiefdruckgebiet bei Gibraltar, das auch Luft von Nordafrika nach Deutschland bringt. "Dort wird der Sand aufgewirbelt und zu uns gebracht." Dennoch handele es sich um ein "sehr seltenes Phänomen", sagt Bossmann.

Ein Zusammenhang mit dem Klimawandel sei nicht direkt zu sehen, erklärt sie weiter. Als Wetterphänomen trete Saharastaub kurzfristig auf. Klima hingegen werde langfristig betrachtet über einen Zeitraum von 30 Jahren. Dass in dieser Zeit ab und zu Saharastaub über Europa zieht, sei zwar selten, jedoch nicht ungewöhnlich.

Für die Umwelt ist der Staub Bossmann zufolge ebenfalls unbedenklich. Dadurch setzen sich höchstens andere Mineralien als sonst auf den Böden ab.

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