Schatzkammer des Deutschordenshauses in Wien (Foto: picture alliance / Rainer Hackenberg)

Ordensmeister aus dem Saarland zum Abt geweiht

mit Informationen der KNA   18.11.2018 | 10:59 Uhr

Der neue Hochmeister der Deutschen Ordens, Frank Bayard (47), ist zum Abt geweiht worden. Der gebürtige Saarländer ist der 66. Hochmeister in der mehr als 800-jährigen Geschichte des Ordens. Der ehemalige Ritterorden mit seiner Zentrale in Wien ist heute Träger zahlreicher sozial-karitativer Einrichtungen.

Der Wiener Kardinal Christoph Schönborn nahm die feierliche Segnung am Samstagvormittag im Stephansdom im Beisein zahlreicher Ordensmitglieder vor. Bei der Abtsweihe wurden dem Hochmeister das Ordensbuch sowie gemäß einer seit den 1930er Jahren bestehenden Sonderregelung auch die bischöflichen Insignien Hirtenstab und Mitra überreicht. Bayard war im August zum 66. Hochmeister des Ordens mit einer Amtszeit von vorerst sechs Jahren gewählt worden.

Bayard wurde am 11. Oktober 1971 in Püttlingen geboren. Er absolvierte eine Bankausbildung, bevor er 2000 in den Deutschen Orden eintrat. 2004 legte er die Ewigen Gelübde ab, 2006 wurde er in München zum Priester geweiht. Von 2001 bis 2008 studierte er Theologie, Geschichte und Gesundheitsmanagement in Innsbruck und Wien. Seit Mai 2008 war er Generalökonom des Ordens.

Während der Kreuzzüge zur Krankenpflege gegründet

Der Deutsche Orden, auch Deutschherrenorden oder Deutschritterorden genannt, ist eine Gemeinschaft päpstlichen Rechts mit mehr als 800-jähriger Geschichte. Er wurde während der Kreuzzüge 1190 zunächst zur Krankenpflege gegründet. Im Mittelalter war er als Ritterorden eine bedeutende Macht im Norden und Osten Europas. 1929 wurde der Ritterbrüder-Zweig aufgelöst und von Papst Pius XI. in einen rein geistlichen Orden umgewandelt. Die Gemeinschaft ist heute in sechs Ländern vertreten und Trägerin zahlreicher sozial-karitativer Einrichtungen.

Das Ordensgewand zeigt ein schwarzes Kreuz auf weißem Grund. Seit 1809 ist der Sitz des Hochmeisters in Wien. Damit gehört der "Ordo Teutonico" zu den wenigen kirchlichen Institutionen, deren Generaloberer seine Residenz nicht in Rom hat.

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