Eine Rose liegt auf einem Stolperstein. (Foto: picture alliance/dpa | Andreas Arnold)

Alex-Deutsch-Preis geht an Schule in Türkismühle und Saar-Autor

Maximilian Friedrich / Onlinefassung: Anne Staut   13.11.2023 | 19:00 Uhr

In Ottweiler ist am Montagabend zum dritten Mal der Alex-Deutsch-Preis verliehen worden. Der Preis ehrt Menschen, die sich für Toleranz als Grundlage gesellschaftlichen Zusammenlebens einsetzen. Der Preis wird jeweils an eine Einzelperson und eine Gruppe vergeben.

Der Gruppenpreis des Alex-Deutsch-Preises geht in diesem Jahr an die "Stolperstein AG" der Gemeinschaftsschule Nohfelden-Türkismühle. Die Arbeitsgemeinschaft wurde dort vor zwölf Jahren ins Leben gerufen. Seitdem halten die Schülerinnen und Schüler die Erinnerung an das jüdische Leben in der Region wach und setzen sich dafür ein, dass die Verbrechen der Nazis nicht in Vergessenheit geraten.

Auch der Preisträger des Einzelpreises, der Autor Dieter Wolfanger, kämpft seit Jahrzehnten gegen das Vergessen. Schon seit 1977 veröffentlicht er Aufsätze und Arbeiten zur Geschichte der Juden im Saarland und über die Verbrechen der Nazis.

Video [aktueller bericht, 14.11.2023, Länge: 3:05 Min.]
Verleihung des Alex-Deutsch-Preises in Ottweiler

Preis für Toleranzengagement

Alex Deutsch war Jude und hatte das Vernichtungslager Auschwitz überlebt. Sein späteres Leben hatte er der Versöhnungsarbeit gewidmet.

Der Alex-Deutsch-Preis ehrt Personen oder Gruppen, die sich in besonderer Weise für Toleranz als Grundlage politischen und gesellschaftlichen Zusammenlebens verdient gemacht haben. Mit dem Preis erinnert die Stiftung an den Holocaust-Überlebenden Alex Deutsch (1913-2011) und sein unermüdliches Engagement gegen Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus.

Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 13.11.2023 berichtet.


Mehr zum Gedenken an die NS-Zeit

Gestohlene Erinnerungen: Arolsen-Stiftung gibt Gegenstände von NS-Opfern zurück
Video [SR Fernsehen, (c) SR, 13.11.2023, Länge: 04:02 Min.]
Gestohlene Erinnerungen: Arolsen-Stiftung gibt Gegenstände von NS-Opfern zurück
In der Wanderausstellung „#StolenMemory“ dokumentieren die Arolsen-Archive das Schicksal von KZ-Insassen. Sie zeigen deren letzte Habseligkeiten und suchen die Nachkommen der Opfer, um ihnen die Gegenstände zurückzugeben.

85 Jahre danach
Gedenken an die Pogromnacht 1938 in Saarbrücken
Am 9. November 1938 brannten in Deutschland die Synagogen, jüdische Friedhöfe wurden geschändet, jüdische Geschäfte ausgeraubt, Wohnungen zerstört – auch hier im Saarland. 85 Jahre danach ist in Saarbrücken in einer Gedenkveranstaltung daran erinnert worden.

Zeichen gegen Antisemitismus
Schüler übernehmen Patenschaft für Jüdischen Friedhof in Saarlouis
Das Max-Planck-Gymnasium in Saarlouis will ein Zeichen gegen Antisemitismus setzen. Die Schule hat deshalb eine Patenschaft für den Jüdischen Friedhof in der Stadt übernommen. Das heißt: Mehrmals im Jahr helfen die Schüler ab sofort, den Friedhof sauber zu halten.

NS-Ärzte, ihre Verbrechen, ihre Karrieren
Video [SR Fernsehen, (c) SR, 02.11.2023, Länge: 43:56 Min.]
NS-Ärzte, ihre Verbrechen, ihre Karrieren
Sie experimentierten mit Menschenleben, setzten skrupellos die Ideologie des NS-Regimes um. Deutsche Mediziner agierten als willige Erfüllungsgehilfen des „Dritten Reichs“, konnten nach dem Krieg 1945 aber ungehindert ihre Karrieren fortsetzen.

Willi Graf - Der Weg in den Widerstand
Podcast [SR 3, SR 3 Saarlandwelle, 22.10.2023, Länge: 26:29 Min.]
Willi Graf - Der Weg in den Widerstand
Willi Graf - Der Weg in den WiderstandWie wurde der in Saarbrücken aufgewachsene Willi Graf zum Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime? Dieser Frage ist Oliver Buchholz in seinem Feature nachgegangen.

Schraubenhersteller Nedschroef in Beckingen
Lokalhistoriker forschen über Zwangsarbeit während NS-Zeit
Kleinere Firmen setzten während der Zeit des Nationalsozialismus auf Zwangs- und Fremdarbeiter. Die Geschichte der meisten Unternehmen ist noch längst nicht erforscht. Ein kleines Puzzlestück liefern jetzt die Lokalhistoriker Volker Munkes und Michael Landau. Sie erforschen die Geschichte der Zwangsarbeit beim heutigen Schraubenhersteller Nedschroef in Beckingen.

Als die Gestapo an der Tür klingelte
NS-Zeitzeugen besuchen Schule in Nohfelden-Türkismühle
Eine besondere Geschichtsstunde fand am 14. Juni an der Gemeinschaftsschule Nohfelden -Türkismühle statt. Das Ehepaar Michalski, beide NS-Zeitzeugen, erzählte den Schülern über die Grauen der NS-Zeit. Erlebnisse, die immer seltener erzählt werden können.

Artikel mit anderen teilen


Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja