Eine Achatschnecke auf der Hand (Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Jens Kalaene)

Gefahr Rattenlungenwurm: Vorsicht vor Riesenschnecken als Haustier

  18.11.2023 | 10:56 Uhr

Die Afrikanische Riesenschnecke bzw. Achatschnecke wird als Haustier immer beliebter. Auch im Saarland gibt es sie auf diversen Verkaufsplattformen zu kaufen. Jetzt warnt ein Forscherteam aus der Schweiz vor ihnen – die Tiere könnten gefährliche Krankheiten übertragen.

Forscherinnen und Forscher der Universität Lausanne warnen vor der Afrikanischen Riesenschnecke, auch Achatschnecke genannt. Sie werden als Haustiere zunehmend beliebter, könnten aber gefährliche Krankheitserreger übertragen. Dazu zählt der Rattenlungenwurm, der bei Menschen eine potenziell tödliche Hirnhautentzündung auslösen kann.

Schleim der Schnecke problematisch

Beliebte Arten für Terrarien sind zum Beispiel die Große Achatschnecke (Lissachatina fulica) oder die Echte Achatschnecke (Achatina achatina). Untersucht hatte das Forscherteam die Schnecken, weil immer mehr Fotos von den Tieren im Netz kursieren.

Dabei berühren die Besitzerinnen bzw. Besitzer die Schnecken mit ihrer Hand oder gar dem Mund. Offenbar glaubten diese, der Schleim der Schnecke sei gut für die Haut, schreibt das Schweizer Forscherteam. Das berge aber das Risiko einer Übertragung der Erreger.

Ihre Ergebnisse veröffentlicht haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der Fachzeitschrift "Parasites & Vectors". Demnach seien sich viele Menschen der Risiken nicht bewusst, "denen sie sich selbst oder ihre Kinder aussetzen, wenn sie mit den Schnecken umgehen, zum Beispiel, wenn sie sie auf ihr Gesicht setzen", so Co-Autor Jérôme Gippet.

Gefährliche invasive Art

Achatschnecken sind gefräßig und vermehren sich schnell. Die Internationale Naturschutzunion (IUCN) führt sie auf ihrer Liste von gefährlichen invasiven Arten und bezeichnet sie als Pest. Die Tiere fressen alle möglichen Kulturpflanzen und könnten landwirtschaftliche Flächen und die Biodiversität bei einer Ausbreitung bedrohen.

Das Team aus Lausanne fordert in dem Fachartikel, vor den Gesundheitsrisiken zu warnen und den Handel und Besitz mit diesen Tieren zu regeln. Auch im Saarland werden Achatschnecken auf diversen Verkaufsplattformen im Internet gehandelt.


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